Polizei und Feuerwehr mit Grossaufgebot im Einsatz
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Unfallstelle gesperrt:Polizei und Feuerwehr mit Grossaufgebot im Einsatz

Mann verletzt Frau (44)
«Er sagte zu einer Freundin, dass er Stimmen hört»

Auf einem Feldweg zwischen Bülach und Bachenbülach wurde eine Frau schwer verletzt aufgefunden. Inzwischen wurde ein Tatverdächtiger verhaftet. Zwei Nachbarinnen kennen den Verhafteten seit ihrer Kindheit.
Publiziert: 10.04.2025 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2025 um 16:01 Uhr
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Ein Rettungshelikopter transportierte eine schwerverletzte Frau ins Spital.
Foto: Leserreporter

Wie ein Blick-Leser kurz vor Mittag am Mittwoch meldet, lief zwischen Bülach und Bachenbülach ZH ein Polizeieinsatz mit mehreren Einsatzfahrzeugen. Das bestätigte die Kantonspolizei gegenüber Blick.

Die Polizei teilte weiter mit, dass eine Frau (44) schwer verletzt auf dem Leeweg aufgefunden worden sei. Sie wurde von einem Helikopter der Rega ins Spital geflogen. Laut der Kantonspolizei war die Schweizerin zu Fuss unterwegs gewesen. Ein tatverdächtiger Mann wurde in der Zwischenzeit in der näheren Umgebung verhaftet. Es handelt sich um einen Schweizer (41).

Nachbarinnen erzählen von Tatverdächtigem

Der Verhaftete sei zusammen mit einem Bruder in einer 3,5-Zimmerwohnung in Bülach aufgewachsen, erzählen zwei Nachbarinnen gegenüber Blick. Die Familie stamme ursprünglich aus Kambodscha, sagen sie. Kontakt hatten sie mit dem Verhafteten kaum, obwohl sie ihn schon seit Jahrzehnten kennen. «Er spielte nie mit uns. Er war schon als Kind introvertiert. Er war immer korrekt und grüsste. Aber Gedanken ausgetauscht, oder so, hat er sich nie mit uns», erzählen sie weiter.

In der Schule, die die Nachbarinnen besuchten als sie jünger waren, hätten sie die Buben nie gesehen, sagen sie. Vor einigen Jahren sei der Tatverdächtige dann bei den Eltern aus- und in einer Einzimmerwohnung im obersten Stock des Hauses eingezogen. Der kleine Bruder sei schon vor längerer Zeit weggezogen. Anfang des Jahres sei die Mutter des 41-Jährigen gestorben. «Das belastete ihn sehr, das sah man ihm an», sagt die Nachbarin. Es sei ihm auch schon vorher nicht gut gegangen, sagt sie. «Er sagte zu einer Freundin, dass er Stimmen hört und sich nachts darum fürchtet.»

«Dass er verhaftet wurde, überrascht mich sehr»

Besuch habe er auch nie gehabt. «Man sah in nie mit jemandem sprechen.» Er arbeitete für IT-Firmen im Ausland und sei mehrmals für mehrere Monate verschwunden, erzählen sie. Dass der sich sehr korrekt verhaltende Mann eine Frau angreifen könnte, kann sich niemand vorstellen. «Dass gerade er verhaftet wurde, überrascht mich sehr», sagen beide Nachbarinnen unabhängig voneinander.

Der einen Nachbarin habe er kürzlich sogar sehr geholfen, sagt sie: «Ich habe mich mit einem Mann in der Wohnung laut gestritten. Er kam vorbei und fragte nach, ob alles ok sei. Das hat mich sehr beeindruckt», sagt sie. Die Familie des Opfers haben beide Frauen in dem Haus nie gesehen. Was der Täter mit dem Opfer für eine Beziehung hat, weiss noch niemand.

«Wie das Auto involviert war, ist Gegenstand der Ermittlungen»

Der genaue Tathergang sowie die Hintergründe der Tat sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit dem Forensischen Institut Zürich und der Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität.

«Ein Auto, das unmittelbar neben dem Tatort parkiert war, wurde abgeschleppt. Wie das Auto involviert war, ist Gegenstand der Ermittlungen», erklärt Kenneth Jones von der Kantonspolizei Zürich. Neben Polizei und Feuerwehr waren auch Hunde und ein Polizeihelikopter im Einsatz. Dazu, in welcher Beziehung das Opfer und der mutmassliche Täter stehen, machte er keine Angaben.

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