Die Schweizer haben das Kochen und Backen neu entdeckt: Weil kein Restaurant mehr offen hat und viele im Homeoffice arbeiten, kaufen sie deutlich mehr Gemüse als vor den Zeiten des Corona-Notstands. Vor allem Bioprodukte stossen in den Läden derzeit auf grossen Anklang, wie Coop auf Anfrage mitteilt.
Das gilt natürlich für Obst und Gemüse – vor allem aber für Milchprodukte. Bei der Migros stieg beispielsweise die Nachfrage nach Biobutter im März und April um satte 20 Prozent. Weil im März eine nationale Aktion stattfand, ist ein Teil des spektakulären Wachstums wohl damit zu erklären. Doch auch bei der Biomilch, so die Migros, ist die Nachfrage seit Ausbruch der Corona-Epidemie höher als die ohnehin gestiegenen Umsätze übers Gesamtsortiment hinweg.
Anstieg bei Biobauern
Das freut die Biobauern besonders. Denn seit 2019 gab es einige Betriebe, die Biomilch liefern konnten, aber nicht durften. Der Grund: In den vergangenen Jahren stellten mehr und mehr Bauern auf Bio um. Das Ergebnis: Bis vor kurzem gab es mehr Biomilch als Nachfrage dafür. Um zu vermeiden, dass die Überproduktion zu tieferen Preisen führt, führten die Milchabnehmer für neue Biobetriebe Wartelisten – was die Bauern zwang, die Milch ihrer Kühe weiter zu konventionellen Preisen zu verkaufen.
Solche finanziellen Einbussen hat auch Beat Schürch erlebt, der gemeinsam mit seiner Frau Gabi einen Betrieb in Bütikofen BE führt. Dort produzieren sie bereits seit Anfang Jahr Milch in Bioqualität, fanden sich aber auf besagter Warteliste wieder. Dank der schlagartig gestiegenen Nachfrage nach Biobutter wird die Warteliste ab Juni aufgehoben.
Ausfälle wettmachen
Beat Schürch: «Wir haben uns sehr gefreut, als wir den entsprechenden Bescheid erhielten.» Nun könne man wenigstens einen Teil der finanziellen Ausfälle wieder wettmachen.
Und doch spricht Schürch vorläufig nur von einem «Schritt in die richtige Richtung». Der Grund? Auch ohne Wartelisten gelten für Landwirte, die ab 1. Juni liefern können, gewisse Einschränkungen.
Nebenprodukt für Weltmarkt
Im nächsten halben Jahr darf Familie Schürch nur Milch für Biobutter liefern. Das heisst, dass sie nicht die gesamte Milchmenge ihrer Kühe als Bio vermarkten kann. Denn beim Herstellungsprozess von Butter fällt als Nebenprodukt entrahmte Milch an, aus der dann Magermilchpulver gemacht wird. Und weil die Nachfrage nach diesem Pulver nicht gestiegen ist, muss dieser Teil auf dem Weltmarkt verkauft werden. Zu Preisen, die für Schweizer Landwirte nicht kostendeckend sind.
Trotzdem will Bauer Schürch nicht klagen. Er setzt darauf, dass die aktuellen Einschränkungen nur bis Ende Jahr gelten und er ab 2021 die gesamte Milchmenge als Bioerzeugnis verkaufen darf. Er ist überzeugt: «Die Nachfrage nach lokalen und biologisch hergestellten Produkten wird die Corona-Krise überdauern.»
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