WEF 2018
Weibliche WEF-Leiterinnen: «Trump soll keine Ablenkung sein»

Die sieben Frauen, die die Panels des Weltwirtschaftsforum in Davos leiten, fordern eine gerechtere Wirtschaftsordnung. Dazu zählt eine #MeToo-Kampagne gegen Korruption und Steuerhinterziehung.
Publiziert: 23.01.2018 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:43 Uhr
Christine Lagarde, Direktorin des Internationalen Währungsfonds, will beweisen, dass Frauen ebenso gute Lösungen finden und umsetzen können wie Männer.
Foto: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

«Wir wollen demonstrieren, dass wir ohne Testosteron gute praktikable Lösungen liefern können», sagte Christine Lagarde, Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), am Dienstag in Davos.

Sie unterstütze eine #MeToo-Kampagne gegen Korruption, aber auch gegen Ungleichheit und Klimawandel. Lagarde ist eine von sieben weiblichen Ko-Leiterinnen des WEF 2018.

Für die Premierministerin von Norwegen, Erna Solberg, ist der Kampf gegen illegale Finanzflüsse essentiell, um die Entwicklungsziele der UNO zu erreichen. Eine #Metoo-Kampagne gegen Korruption und Steuerhinterziehung sei notwendig, weil den Staaten Millionen entgingen, die für die Entwicklung eingesetzt werden könnten.

Dass mit Donald Trump ausgerechnet «Herr Testosteron» an das WEF komme, werde hoffentlich den Fokus von wichtigen Zielen nicht wegnehmen, fügte Ko-Leiterin Sharan Burrow hinzu. Sie ist Generalsekretärin des internationalen Gewerkschaftsbundes (ITUC). «Wir hoffen, dass Trump nicht nur eine Ablenkung ist», so Burrow.

Auch sie fordert, die Welt brauche einen neuen Sozialkontrakt. «85 Prozent der Menschen wollen ein neues Wirtschaftssystem im Dienst der Menschen, weil sie von Ungleichheit und Jobunsicherheit betroffen sind», führte Burrow aus.

Die Botschaft der norwegischen Premierministerin an Donald Trump: «Wir brauchen eine USA, die in der internationalen Arena mitmacht, um die globalen Entwicklungsziele zu erreichen.»

«Die herablassenden Bemerkungen Trumps über Frauen brachte die Frauen erst zusammen», ist WEF-Ko-Leiterin und berühmte indische Frauenrechtlerin Chetna Sinha überzeugt. Sie hat die erste Bank für Dorffrauen gegründet sowie die Mann Deshi Foundation. Sinha sieht sich als die Stimme der «zersplitterten Welt» am WEF, der armen Frauen in den Dörfern.

Als Businessfrau erlebe sie jeden Tag Unzufriedenheit, weil das derzeitige Gesellschaftsmodel nicht nachhaltig und nicht inspirierend sei, sagte Isabelle Kocher, Konzernchefin des Französischen Energiekonzerns Engie.

«Ich habe einen starken Willen, das System in Richtung mehr Gleichheit und Nachhaltigkeit zu verändern», so Kocher.

Trump am WEF in Davos

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