Seit den Anschlägen von New York 2001 sei das Sicherheitsdispositiv am WEF auch auf Terrorakte ausgerichtet, sagte Schlegel. Aber die Attentate von Paris im vergangenen November stellten eine neue Art von Bedrohung dar. Erstmals in Europa hätten Terroristen Angriffe mit Sprengstoffgürteln verübt und sich dabei getötet. «Auf ein Szenario mit Selbstmordattentaten haben wir reagiert.»
Die Polizei übe seit den Pariser Anschlägen vermehrt «Aufklärungs- und Kontrolltätigkeiten» aus. So überprüfe sie etwa mithilfe von Hunden, ob in Autos Sprengstoff transportiert werde. Während des WEF, das vom 20. bis 23. Januar stattfindet, würden diese Kontrollen intensiviert. «Wir überwachen die Zufahrtswege nach Davos noch schärfer.»
Konkrete Hinweise auf geplante Angriffe gibt es aber laut Schlegel nicht. Es bestehe allgemein eine erhöhte Terrorgefahr. Der Lageverbund analysiere vor und während des WEF ständig die Lage. Dem Verbund gehören alle für die Sicherheit relevanten Stellen vom Bundesamt für Polizei, dem Nachrichtendienst des Bundes, der Grenzwache, den kantonalen bis zu den städtischen Polizeikorps an.
Es sei beeindruckend, «wie das Zusammenspiel der Polizisten aus Korps der ganzen Schweiz funktioniert», sagte Schlegel weiter. Zur Zahl der am WEF eingesetzten Polizeikräfte gab er keine Auskunft. Das Parlament hat für den Einsatz der Armee im Assistenzdienst eine Obergrenze von 5000 Armeeangehörigen festgelegt.
Der Bündner Polizeikommandant sieht beim Sicherheitsaufwand aber auch eine Obergrenze erreicht. «Obwohl das WEF für den Kanton Graubünden und die Schweiz eine grosse Bedeutung hat, gilt es darauf zu achten, dass es nicht weiter wächst.»