Drehorgel-Fredy (†62) in seiner Wohnung in Lichtensteig SG gefunden
Er lag tot unter dem Bett

Die Polizei fand den bekannten Besitzer des «Mechanischen Musikmuseums«, das Toggenburger Original Fredy K., leblos unter seinem Bett. Laut den Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin ist er einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Seine beiden Töchter sind fassungslos.
Publiziert: 06.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:15 Uhr
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Er lebte für die Musik: Drehorgel-Sammler Fredy K. († 62).
Foto: ZVG
Lea Gnos

Ein mysteriöser Todesfall erschüttert das beschauliche Toggenburg. Am Mittwoch fand die Polizei in Lichtensteig SG den Besitzer des Mechanischen Musikmuseums Fredy K.* (†62) tot in seiner Wohnung.

Er war in der Region bekannt und galt als Original. Seine beiden Töchter sind fassungslos. Die Ältere wohnt mit ihrer Familie in der Nähe. Als am späten Dienstagabend der weinrote Mercedes des Vaters nicht vor seinem Haus steht, macht sie sich Sorgen. «Gäste im Restaurant Ochsen sagten, sie hätten das Auto beim Bahnhof abgestellt gesehen. Das machte mich stutzig», sagt sie zu BLICK.

Am Mittwochmorgen gehen die beiden Schwestern zum Haus des Vaters. Als er nicht antwortet, öffnen sie mit dem Schlüssel und gehen rein: «Mütze, Asthma-Medikamente, Schuhe und Handy lagen da. Aber von ihm keine Spur.» Sie verständigen die Polizei.

Gegen Abend die Schocknachricht: Der Vater ist tot. Um 17 Uhr fand die Polizei Fredy K. unter seinem Bett. Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin zeigen, dass er einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei, teilt die Kantonspolizei St. Gallen später mit.

Niederländer steht unter Verdacht

Sie fahndet nach einem circa 25- bis 30-jährigen Niederländer, der bei Fredy K. zu Besuch war. Laut Nachbarn half er dem 62-Jährigen bei der Arbeit.

Die Tochter sagt: «Er war auf der Durchreise und wollte ein paar Wochen bei meinem Vater bleiben. Samt Gepäck und Wohnungsschlüsseln ist der Mann nun spurlos verschwunden.» Sie habe ihn selber nie gesehen. Ein Foto, das ihr die Freundin des Vaters schickte, soll den mysteriösen Mitbewohner zeigen. Die Tochter hat es der Polizei übergeben. Er heisst offenbar Ronnie W.*, ist zwischen 1,60 und 1,70 Meter gross, hat einen dunkleren Teint und spricht Niederländisch sowie Englisch.

Fredy K. lebte für die Musik. Gleich neben seinem Wohnhaus betrieb der Drehorgelfan sein Museum mit einer einzigartigen Sammlung von Drehorgeln und Spieldosen. Diesen Sommer hätte er das 40-Jahre-Jubiläum feiern können. «Seine Drehorgelmusik war im ganzen Ort beliebt», sagt eine Nachbarin. Auch sie ist zutiefst schockiert: «Es ist unglaublich, dass so etwas passieren konnte. Er war so ein gutmütiger Mann.»

* Namen der Redaktion bekannt

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