Waldbrandgefahr in der Schweiz bleibt
Wo gibts an Silvester ein Raketen-Verbot?

Die Waldbrandgefahr bleibt in den nächsten Tagen akut. Vor allem der Nordföhn und die Trockenheit schaffen ungünstige Bedingungen.
Publiziert: 28.12.2016 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:55 Uhr
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In welchen Regionen herrscht Waldbrandgefahr? Die Karte auf naturgefahren.ch gibt Auskunft (Stand: 28.12.16).
Foto: naturgefahren.ch
Coya Vallejo

Gestern Abend brachen im Bündner Südtal Misox und in der Leventina im Kanton Tessin Waldbrände aus. Im Misox steht eine Fläche von rund 90 Fussballfeldern in Flammen. Im betroffenen Gebiet herrscht seit einigen Tagen akute Waldbrandgefahr. 

Klaus Marquardt von MeteoNews erklärt, wieso die Situation im Süden des Landes besonders schlimm ist. «Es ist überall trocken, doch die Nordseite ist weniger problematisch. Generell sind Nadelwälder weniger gefährdet, Laubwald mit viel Unterholz ist eher kritisch – vor allem typisch für den Alpensüdteil.»

Doch der Wind spiele in diesem Fall die entscheidende Rolle. «Das Hauptproblem im Misox ist der Nordföhn», sagt Marquardt. Dieser schlafe zwar heute Nacht ein, doch komme er um den 3. Januar wieder zurück.

«An der Trockenheit ändert sich nichts»

«Mittelfristig bleibt es deshalb im Süden trocken und die Waldbrandgefahr erhöht. Dazu kommen die neuen Nordföhnphasen nach Neujahr – das ist natürlich eine blöde Situation», erklärt er. Man müsse dann besonders wegen der Brandgefahr aufpassen.

Eine Besserung der Wetterlage ist momentan noch nicht definitiv in Sicht. Vor allem im Süden ist die Lage unklar. «Es braucht Niederschlag und zwar nicht nur ein paar Liter. Das Unterholz muss nass werden. Doch das wird vermutlich erst ab der ersten Januarwoche passieren. An der Trockenheit ändert sich nichts», sagt Marquardt.

Seit einem Monat keinen Regen im Misox

Das letzte Mal regnete es im Bündner Südtal am 25. November. Es war der Abschluss einer einwöchigen Regenperiode, wie es am Mittwoch bei MeteoSchweiz auf Anfrage hiess. Während einer Südstau-Phase war die beträchtliche Menge von 105 Millimetern Regen gefallen.

Der starke Nordföhn mit Windgeschwindigkeiten von 60 Kilometern pro Stunde beeinträchtigte die Löscharbeiten heute Morgen beim Waldbrand südlich des San-Bernardino-Passes. 

Keine Raketen an Silvester 

Marquardt empfiehlt, in der Silvesternacht auf die Instruktionen der lokalen Behörden zu achten. «Es ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Im Flachland sollten die Feuerwerke eigentlich kein Problem sein, auf den mittleren Lagen muss man wohl eher aufpassen. Grundsätzlich gilt, Umsicht walten zu lassen.»

«Es kann sein, dass es lokale Feuerverbote gibt – doch das ist die Sache des lokalen Försters, der den Wald kennt.»

Für die Bündner Südtäler und das Tessin werde ein absolutes Feuerverbot ausgesprochen, sagt Andrea Kaltenbrunner vom Amt für Wald und Naturgefahren aus Graubünden. Das heisst, es gibt keine Raketen an Silvester.

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