Waldbrände
Waldbrandgefahr hat im Tessin höchste Stufe erreicht

Im Tessin hat die Waldbrandgefahr am Dienstag die höchste Warnstufe erreicht. Oberhalb von Gordola TI entfachte sich ein kleineres Feuer in einem Waldgebiet. Die lang anhaltende Trockenheit die starken Nordwinde erschwerten die Löscharbeiten.
Publiziert: 18.04.2017 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:55 Uhr
Im Tessin ist am Dienstag die höchste Waldbrandgefahrenstufe erreicht worden. Bereits letzte Woche mussten Löschhelikopter zu einem Brand bei Faido TI ausrücken.
Foto: KEYSTONE/TI-PRESS/GABRIELE PUTZU

Ein starker Sturm aus Norden stelle im Tessin derzeit eine «erhebliche Gefahr» dar, teilte ein Sprecher von MeteoSchweiz am Dienstag auf Anfrage mit. Der Nordföhn sei sehr trocken und erhöhe das Risiko für Waldbrände. In den tiefen und mittleren Lagen müsse mit Böen von 90 bis 110 Kilometern pro Stunde gerechnet werden.

Am späten Dienstagnachmittag sei ein kleinerer Brand oberhalb von Gordola TI ausgebrochen, teilte ein Sprecher der Tessiner Kantonspolizei auf Anfrage mit. Er bestätigte damit eine Meldung von tio.ch/20 Minuten. Derzeit seien drei Löschhelikopter im Einsatz, darunter ein Super Puma der Armee.

Am Wochenende hatte es bereits an zwei Stellen am Lago Maggiore gebrannt. Betroffen gewesen waren die Region Gambarogno und das italienische Val Cannobina, welches an Schweizer Staatsgebiet grenzt.

Seit Dienstag gilt im Tessin laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) die höchste Gefahrenstufe und in diesem Zusammenhang ein absolutes Feuerverbot im Freien - davon sind auch die Südbündner Täler betroffen. Im Raum Chur und im Bündner Münstertal ist die zweithöchste Warnstufe erreicht worden.

Nördlich der Alpen sorgten im Gegensatz zu weiten Teilen des Tessins in den letzten 24 Stunden jedoch Niederschläge für Abhilfe. In den zentralen und östlichen Alpen seien in diesem Zeitraum an den Nordhängen bis zu 20 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen, wie ein Sprecher von MeteoSchweiz am Dienstag auf Anfrage sagte.

Mit den kalten Luftmassen sei auch die Schneefallgrenze abgesunken: Habe sie gestern noch bei 1500 Metern gelegen, falle der Schnee am Dienstag teilweise bis in die Niederungen. Schneefälle gebe es in der Bodenseeregion und von der Ostschweiz bis Nordbünden aber auch im Wallis. Unterhalb des Säntis seien 23 Zentimeter Neuschnee gefallen. In der Innerschweiz, am Eingang des Muotathals, seien sogar 24 Zentimeter Neuschnee zu verzeichnen gewesen. Im Bündner St. Antönien fielen immerhin noch 17 Zentimeter.

Aussergewöhnlich ist ein Wintereinbruch zu diesem Zeitpunkt des Jahres nicht. Letztes Jahr hat es einen solchen laut MeteoSchweiz sogar erst am 27. April gegeben.

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