Waldbrände
Feuer in der Leventina: Einsatzkräfte können durchatmen

Feuerwehr und Hilfskräfte haben auch am Mittwoch ihren Einsatz oberhalb von Faido TI fortgesetzt. Unterstützung bekamen sie von vier Helikoptern. Einzig letzte Glutnester müssen derzeit noch überwacht werden - Regen ist vorerst keiner in Sicht.
Publiziert: 12.04.2017 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:32 Uhr
Der Brand oberhalb von Faido TI ist zwar mittlerweile unter Kontrolle, doch die Einsatzkräfte kämpfen immer noch mit einzelnen Brandnestern.
Foto: KEYSTONE/TI-PRESS/GABRIELE PUTZU

Die Kantonsstrasse zwischen Mairengo und Osco habe wieder für den Verkehr freigegeben werden können, teilte die Tessiner Kantonspolizei am Mittwochabend auf Anfrage mit. Alle Helikopter hätten ihren Dienst vorerst beendet. Einzig letzte Glutnester müssten noch überwacht werden.

Die Schweizer Armee hatte im Kampf gegen den Waldbrand zwei Super Puma Helikopter geschickt. Sie halfen zusammen mit zwei zivilen Helikoptern bei der Brandlöschung aus der Luft. Obwohl der Brand gemäss den Einsatzleitern der Feuerwehr als gelöscht galt, flogen die Helikopter weiter Einsätze um den trockenen Waldboden zu wässern und so einen erneuten Ausbruch des Feuers zu verhindern.

Laut Polizeiangaben waren auf Seiten der Feuerwehr rund 50 Personen im Einsatz. Das Verbot, die Fenster zu öffnen, sei mittlerweile aufgehoben worden.

Verletzte habe es durch den Brand, der Dienstagnachmittag ausgebrochen war, keine gegeben - auch mussten keine Personen aus ihren Häusern evakuiert werden. Die Brandursache sei bislang noch unklar, so die Kantonspolizei.

Das Risiko für neue Brände bleibt aufgrund der anhaltenden Trockenheit weiterhin hoch: Der Bund stuft die Waldbrandgefahr im Kanton Tessin sowie in den Bündner Südtälern Misox, Bergell, Puschlav, Calanca- und Münstertal als sehr gross ein. Dies entspricht der vierten von fünf Gefahrenstufen, wie der Webseite naturgefahren.ch des Bundes zu entnehmen ist. Im Tessin herrscht ein Feuerverbot im Freien.

In den meisten anderen Gebieten des Kantons Graubünden ist die Waldbrandgefahr «erheblich». Dies gilt auch für grosse Teile des Wallis, der Waadt, des Jurabogens bis nach Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Auch in der Innerschweiz ist grosse Vorsicht geboten, weil es äusserst trocken ist.

In Gebieten mit «erheblicher» Waldbrandgefahr dürfen Grillfeuer nur in Feuerstellen entfacht werden. Vor dem Weggehen müssen die Feuer vollständig gelöscht werden.

Laut MeteoSchweiz können weder die Tessiner noch die Bündner über Ostern auf Hilfe von oben hoffen. Vom Mittel- bis Südtessin bleibe es vermutlich trocken, sagte MeteoSchweiz-Meteorologe Roland Mühlebach am Mittwoch auf Anfrage. Auch in den Bünder Südtälern werde es kaum regnen.

Zwar trifft am Samstag eine Störungszone auf der Alpennordseite ein, die Regen bringt. Doch laut Mühlebach dürften die Regenmengen vor allem im Flachland zu gering ausfallen, um etwas an der Waldbrandgefahr zu ändern.

Derzeit erwarten die Meteorologen, dass am Samstag im Flachland 2 bis 5 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. An den zentralen und östlichen Voralpen sollen es 10 bis 20 Liter werden. «Das ist kein Riesenregen». Immerhin gingen die Temperaturen leicht zurück.

Auch bis auf weiteres sei nach derzeitigem Kenntnisstand «nicht mit nennenswerten Niederschlägen in der Schweiz zu rechnen», sagte Mühlebach. Kein Regen in Sicht bedeutet, die Waldbrandgefahr könnte noch zunehmen.

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