Wachstumshormone, Anabolika, Appetitzügler, Potenzmittel
Riesen-Razzia in der Doping-Szene

Die Aargauer Behörden haben einen Dopingring gesprengt. Bei über einem Dutzend Hausdurchsuchungen in mehreren Kantonen beschlagnahmten sie Unmengen an Dopingmitteln, Hunderttausende Franken, mehrere Autos sowie Gold und Silber.
Publiziert: 20.08.2015 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:15 Uhr
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Was für ein Fund! Bei mehreren Hausdurchsuchungen hat die Kantonspolizei Aargau Tausende Tabletten und Ampullen an Dopingsubstanzen sichergestellt. Die Zahl ist so gross, dass die Behörden den Fund auf Anfrage nicht im Detail beziffern können.

Den ersten Schlag gegen den Dopinghändler-Ring führten die Aargauer im März durch. Über 140 Polizisten standen in den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn im Einsatz. Bis Ende Juli seien weitere Zugriffe im Aargau, in Zürich und Luzern erfolgt, schreibt die Oberstaatsanwaltschaft in einer Mitteilung.

Insgesamt schlug die Polizei über ein Dutzend Mal zu. Neben dem Doping beschlagnahmte sie dabei auch einen sechsstelligen Bargeldbetrag, Fahrzeuge, Gold und Silber.

Untergrundlabor im Aargau

Durchsucht wurde unter anderem das Untergrundlabor des Herstellers der Substanzen, das sich im Kanton Aargau befindet. Dort fanden die Ermittler Wachstumshormone, Anabolika, illegale Medikamente wie Appetitzügler und Potenzmittel.

Gegen zehn Personen wurde ein Strafverfahren wegen Widerhandlung gegen das Sportförderungsgesetz eröffnet. Bei den Beschuldigten handle es sich um den Produzenten und Haupthändler sowie um Zwischen- und Endhändler, sagt Sandra Zuber, Sprecherin der Staatsanwaltschaft zu Blick.ch. Einige von ihnen kamen in U-Haft. Zwei der Hauptbeschuldigten, ein 45- und ein 56-jähriger Schweizer, sind noch immer hinter Gittern.

Auf die Spur des Dopingproduzenten waren die Behörden durch Untersuchungen gegen den Betreiber eines Fitnessstudios in Villmergen AG wegen Brandstiftung gekommen. Im Dezember 2013 nahm die Polizei in diesem Zusammenhang zwei mutmassliche Drogenhändler fest: einen 48-jährigen Schweizer und einen 33-jährigen Österreicher. Bereits damals fand die Polizei grosse Mengen an Dopingsubstanzen und über 1,5 Millionen Franken, die vermutlich mit dem illegalen Handel eingenommen wurden. (lha)

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