Eine bedrohlich rote Wolke zieht über Frankreich und bahnt sich ihren Weg in Richtung Schweiz, wie Radaraufnahmen zeigen. Die Wolke ist gefüllt mit Schwefelgasen, die beim Vulkanausbruch auf La Palma freigesetzt wurden.
Die Gaswolke breitet sich über Europa aus und erreicht bald auch die Schweiz. Ist das Schwefelgeschwader gefährlich?
Klaus Marquardt von Meteonews kann beruhigen. Nicht einmal die Fenster müssen geschlossen sein. «Die Konzentration des Schwefeldioxids ist bei uns viel zu gering, als dass es schädlich ist», sagt der Meteorologe zu Blick.
Der Regen wäscht das Gas aus
Ausserdem befinde sich Wolke in höheren Luftschichten und das Gas sei verdünnt. In unmittelbarer Nähe des Vulkanausbruchs können die Gase aber durchaus die Gesundheit gefährden. Auf La Palma riefen die Behörden deshalb rund 7000 Bewohner des Ortes El Paso auf, ihre Häuser möglichst nicht zu verlassen, wie die Zeitung «La Vanguardia» am Dienstag berichtet.
Hierzulande erreiche die Schwefelwolke ihr Maximum an Konzentration am Mittwochabend. Abgesehen davon, dass das Schwefeldioxid sehr niedrig sei, komme in der Nacht auf Donnerstag eine Kaltfront. «Der Regen wäscht das Schwefelgas aus und es versickert im Boden», sagt Marquardt.
Besonders schöner Sonnenuntergang
Die Schwefelwolke ist also ungefährlich. Und nicht nur das: Sie könnte am Dienstagabend auch für eine besonders schöne Abenddämmerung sorgen. Marquardt zu Blick: «Die Gase beeinflussen die Sonneneinstrahlung und dadurch sind die Farben bei Sonnenuntergang intensiver.»
Für die Schwefelwolke ist der Vulkan Cumbre Vieja verantwortlich. Er ist seit dem 19. September auf der kanarischen Insel aktiv und bricht immer wieder aus. Die Lava hat inzwischen fast 2000 Gebäude zerstört und 800 Hektar Land in Mitleidenschaft gezogen. Menschen wurden bisher nicht verletzt. (gin)
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