Karl Dall muss nicht mehr vor Gericht. Der Freispruch vom Dezember 2014 ist rechtskräftig, weil die Solothurner Journalistin Anja-Maria Stampfli (44) jetzt doch nicht in Berufung geht. Eigentlich hätte der Deutsche Show-Star am 28. September vor Obergericht antraben müssen.
Dall ist erleichtert. «Das war die beste Meldung der letzten zwei Jahre», sagte er der Agentur dpa. Das Bezirksgericht Zürich hatte Dall letzten Dezember vom Vorwurf der Vergewaltigung und der versuchten Nötigung freigesprochen. Das Gericht war zur Überzeugung gelangt, die Beweislage reiche für eine Verurteilung nicht aus. Es war ein Freispruch erster Klasse.
Dall hatte die Vorwürfe von Anfang an dezidiert zurückgewiesen. Er sei das Opfer einer Stalkerin und deren psychischer Probleme, machte er geltend. Auch andere Prominente waren von der Frau bedrängt worden. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Dall war auch Schlagerstar Udo Jürgens befragt worden. In einer Einvernahme sagte der Entertainer zur Polizei, er sei von Anja-Maria Stampfli über viele Jahre gestalkt worden.
In einem selbst verfassten Buch beschrieb Stampfli ihr Liebesleben mit dem Star. Die Autorin ist vorbestraft. Sie hat über Jahre Prominente wie Hausi Leutenegger oder alt Bundesrat Dölf Ogi belästigt.
Anja-Maria Stampfli, die mittlerweile von der IV lebt, hatte ihm vorgeworfen, sie im September 2013 in einem Zürcher Hotelzimmer vergewaltigt zu haben. Offen ist allerdings jetzt noch, ob gegen Stampfli ein Verfahren wegen Irreführung der Rechtspflege beantragt wird. (SDA)