Vor einem Jahr bangte die Ausserrhoder Kantonspolizei um den jungen Polizisten T. H.* (damals 29). Wochenlang kämpfte der Beamte nach einem Herzsteckschuss um sein Leben. Die schwere Verletzung stammte von einem vermeintlichen Routineeinsatz, der völlig aus den Fugen geriet.
Rückblick: Zusammen mit seinem Kollegen (37) soll H. den Einheimischen Roger S.* (†33) unter die Lupe nehmen. Gegen S. besteht der Verdacht, eine illegale Hanfplantage zu betreiben. Dieser kommt von sich aus auf den Posten. Unbewaffnet und kooperativ.
Im Schopf lag die Tatwaffe
Zusammen mit den Polizisten fährt S. zu seinem Schopf in Rehetobel AR. Die Durchsuchung ist fast abgeschlossen als der Verdächtige plötzlich eine Pistole in der Hand hat – und das Feuer eröffnet! H. sackt im Schopf zusammen, sein 37-jähriger Kollege rettet sich angeschossen ins Freie. Zeuge Hanspeter Graf (65): «Der Polizist schleppte sich zu einem Nachbarhaus, wo er laut um Hilfe schrie.»
Als diese eintrifft, ist Roger S. weg. Zu Fuss flüchtet er in sein Wohnhaus, wo eine stundenlange Belagerung beginnt. Mit dem Schützen wird eifrig telefoniert, aufgeben will er aber nicht. Die Situation eskaliert, als ein Polizeihund losgeschickt wird: S. richtet sich selbst.
Das Warum bleibt unbeantwortet
Heute, ein Jahr später, stehen die Ermittlungen kurz vor Abschluss. Bloss: «Ich habe keine Ahnung, was das Motiv war», so der zuständige Ausserrhoder Staatsanwalt Bruno Werlen zu BLICK. Man habe viel unternommen, um das Warum zu beantworten – ohne Erfolg!
«Bei ihm wurden mehrere illegale Waffen und Drogenzubehör gefunden. Es handelte sich aber nur um Übertretungen. Also nichts, was ihn ins Gefängnis gebracht hätte», so Werlen. Roger S. kam womöglich zu einer anderen Einschätzung, weil er schon jahrelang weggesperrt war. Als 19-Jähriger verletzte er mit einer Flinte zwei Männer schwer. Grund war ein Eifersuchtsdrama mit seiner damals 15-jährigen Ex-Freundin.
Roger S. galt als Waffennarr
«Seine Faszination für Waffen hatte etwas Suchtähnliches. Er war eine tickende Zeitbombe!», sagte Renato Rossi, ehemaliger Direktor des Massnahmenzentrums Arxhof, wo S. während fünf Jahren einsass. Trotzdem will die Polizei – auch nach internen Abklärungen – den Waffennarren nicht unterschätzt haben.
Fakt bleibt: Die beiden Polizisten trugen beim Einsatz trotz der Vorgeschichte keine schusssicheren Westen. Wenigstens hat für sie das Drama von Rehetobel ein gutes Ende genommen. Beide konnten inzwischen wieder in den Polizeidienst zurückkehren.
*Namen der Redaktion bekannt
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Die Schiesserei von Rehetobel AR hatte einen blutigen Vorboten: An Ostern 2003 ging Roger S. (33) mit einer Schrotflinte auf zwei Männer los. Im Sommer 2002 hatte er ein damals 14-jähriges Mädchen kennengelernt und ging mit ihr eine sexuelle Beziehung ein. Als das Mädchen sich trennen wollte, brannten Roger S. die Sicherungen durch.
Er bedrohte die Familie der Ex und deren neuen Freund, ehe es in der Nacht auf Ostermontag zu einer Eskalation kam. S. lauerte zwei «Beschützern» seiner Ex auf - die beiden waren Brüdern - und schoss mit einer Schrotflinte auf die Männer. Ein zufällig vorbeifahrender Velofahrer wurde ebenfalls Opfer der Schiesserei. Resultat: drei Verletzte.
Bis 2009 sass er seine Strafe im Massnahmenzentrum Arxhof in Basel ab – 2012 endete die Probezeit, und Roger S. war ein freier Mann.
Die Schiesserei von Rehetobel AR hatte einen blutigen Vorboten: An Ostern 2003 ging Roger S. (33) mit einer Schrotflinte auf zwei Männer los. Im Sommer 2002 hatte er ein damals 14-jähriges Mädchen kennengelernt und ging mit ihr eine sexuelle Beziehung ein. Als das Mädchen sich trennen wollte, brannten Roger S. die Sicherungen durch.
Er bedrohte die Familie der Ex und deren neuen Freund, ehe es in der Nacht auf Ostermontag zu einer Eskalation kam. S. lauerte zwei «Beschützern» seiner Ex auf - die beiden waren Brüdern - und schoss mit einer Schrotflinte auf die Männer. Ein zufällig vorbeifahrender Velofahrer wurde ebenfalls Opfer der Schiesserei. Resultat: drei Verletzte.
Bis 2009 sass er seine Strafe im Massnahmenzentrum Arxhof in Basel ab – 2012 endete die Probezeit, und Roger S. war ein freier Mann.