Auf einen Blick
- Schweizer Polizei beweist Cleverness bei skurrilen Fällen und Verbrechensaufklärung
- Schwäne gerettet, Pferde zurückgebracht
- Bootsbesitzer findet schlafende Einbrecher vor – Polizei verhaftet verdächtige
Wer glaubt, mit einem Verbrechen ungeschoren davonzukommen oder cleverer als die Polizei zu sein, hat die Rechnung ohne die Schweizer Ordnungshüterinnen und Ordnungshüter gemacht. Sie sind Helfer, Retter und Vermittler und manchmal machen es ihnen Diebe und Kriminelle erstaunlich einfach.
Bieler Polizei verhaftet Schwan in Innenstadt
Schwäne gehören aufs Wasser und nicht in die Stadt – «nicht mit mir», dachte sich wohl der Schwan, der im April in Biel von der Polizei aufgegriffen wurde. Für die Passantinnen und Passanten bot sich ein ungewohntes Bild, als die Polizei den Schwan zu Boden rang, fixierte und «festnahm». Mit Absicht war der Vogel wahrscheinlich nicht in der Stadt gelandet. Es wird vermutet, dass das arme Tier vom Bielersee kam und sich verirrt hatte. Wie die Polizei erklärte, sei das Tier nicht nur orientierungslos, sondern auch verletzt gewesen. Wie genau sich der Vogel verletzt hatte, blieb unklar. Er wurde einem Wildhüter zur weiteren Versorgung übergeben.
Bernerin gerät in Blitzer-Falle
Eine Frau aus Bern wurde an der immer gleichen Stelle immer wieder geblitzt. Sie war jedoch davon überzeugt, sich stets ans Tempolimit gehalten zu haben. Also fuhr sie die Strecke auf der Autobahn Richtung Lyss BE mehrere Male ab und jedes Mal leuchtet die Radaranlage auf. «Das ist schräg», erklärte sie gegenüber Blick.
Gründe, um geblitzt zu werden, gebe es drei, erklärte die Berner Polizei gegenüber der «Berner Zeitung» damals. Das zu schnell Fahren, das Überfahren eines Rotlichts oder eine Fahrzeugfahndung. Da die Frau nicht zu schnell unterwegs war und sich auf der Autobahn keine Ampeln befinden, war Letzteres der Fall.
Eine fest installierte Anlage kann Nummernschilder erfassen und diese mit den im Suchregister erfassten Nummern abgleichen. Die Bernerin meldete sich darauf bei einer Polizeistelle und musste prompt die Nummernschilder abgeben. Sie selbst habe sich aber nichts zu Schulden kommen lassen, meint sie. Das Auto hatte sie über eine Facebook-Anzeige gemietet.
Der dümmste Autoknacker der Schweiz
Im Kanton St. Gallen gab es im März eine Häufung von Einbruchdiebstählen aus Autos. Das vermeintlich simple Vorgehen verbockte der 56-jährige Mehdi G*. jedoch gewaltig. Gemeinsam mit einem mutmasslichen Komplizen knackte er ein Auto auf und entwendete Schmuck und anderes Diebesgut. Nur begingen sie die Tat um 17 Uhr nachmittags, also noch bei Tageslicht.
Ein Nachbar filmte das Ganze auch noch. Auf den Videoaufnahmen ist neben dem Einbruch ins fremde Fahrzeug und dem Fluchtauto zudem deutlich das Nummernschild des Wagens zu sehen. Für die Polizei war es ein Leichtes, herauszufinden, wer der Täter ist. Nach der Tat flüchteten die beiden Männer vom Bodensee bis zur Raststätte Thurau an der Autobahn A1. Dort konnte sie eine Patrouille der Kantonspolizei St. Gallen stoppen. Mehdi G. versuchte noch zu flüchten, ging den Beamten aber wenig später doch noch ins Netz.
«Sack-Dieb» zieht vor Hoflädeli-Kamera Sack vom Kopf
Betreiberinnen und Betreiber von kleinen Hofläden haben immer wieder mit Dieben zu tun. So auch Jenny Sommer (38) aus dem Kanton Thurgau. Eben weil solche Diebstähle keine Seltenheit sind, hat sie in ihrem Laden eine Kamera installiert. Ein Dieb, der von der Kamera gefilmt wurde, wusste anscheinend ganz genau, dass er überwacht wird. Besonders schlau stellte er sich trotzdem nicht an. Auf dem Video ist zu sehen, wie er anfängt, Sachen einzupacken. Esswaren, Gschenkli und Geld. Zu Ende gedacht hat er seine Aktion aber nicht, wie die Aufnahme zeigt. Weil er mit dem Sack über dem Kopf wohl nicht so viel sieht, zieht er diesen aus und dreht sich ausgerechnet Richtung Kamera und blickt voll in die Linse. Als er seinen Fauxpas bemerkt, reisst er den Sack hoch und hält ihn vor die Kamera. Zu spät. Danach macht er sich mit seiner Beute subito aus dem Staub.
Ab durch die Mitte – samt Baum
Anfang März ging bei der Notrufzentrale der Stadtpolizei Winterthur eine ungewöhnliche Meldung ein: Ein Pferd ist bei Waldarbeiten durchgebrannt und davon galoppiert – samt durch Gurten befestigten Baum. Umgehend rückten Beamte sowie Tierspezialisten der Stadtpolizei aus. Dank der Hilfe einer Passantin konnte das Pferd schliesslich eingefangen werden.
Die Polizei ging davon aus, dass das Pferd sich während Waldarbeiten erschreckte und deshalb ausriss. In zügigem Tempo lief es mit einem rund 10 Meter langem Baum davon. Dieser schliff während der gesamten Zeit hinter dem Pferd hinterher. Eine Passantin konnte das Pferd festhalten, nachdem es nahe des Kantonsspitals langsamer wurde.
Beim Einbruch eingeschlafen
Im Oktober kam es im Rorschacher Hafen zu mehreren Einbruchdiebstählen. «In der Zeit zwischen Freitagnachmittag und Samstagmittag ist es zu insgesamt acht Einbruchdiebstählen in Motor- und Segelboote gekommen», teilte die Polizei mit. Die Täterschaft verschaffte sich gewaltsam Zutritt zu den Booten und entwendeten verschiedene Gegenstände, hiess es in der Mitteilung weiter.
Einer der Bootsbesitzer erwischte die Diebe gleich selber. Er fand sie schlafend auf seinem Boot. Beim Anblick des Besitzers ergriffen die drei Unbekannten sogleich die Flucht, wie die Kantonspolizei berichtete. Ein Video, das danach auf Tiktok kursierte, scheint die Reaktion des Bootsbesitzers und die anschliessende Flucht der Einbrecher zu zeigen. Sie konnten später festgenommen werden.
Betrunkener Schweizer schläft auf Lenkrad ein – Dauergehupe!
Kurz vor drei Uhr in einer Septembernacht wurden die Anwohner in Rosenheim im deutschen Bundesland Bayern von lautem Gehupe geweckt und wach gehalten. Wie «Rosenheim 24» berichtete, wurde die Polizei darauf zu einem Parkhaus gerufen.
Die Beamten rückten sofort aus und konnten das Rätsel schnell lösen. Kein technischer Defekt, sondern ein betrunkener Mann am Steuer sorgte für den Lärm. Ein Schweizer (31) schlief immer wieder ein und machte es sich dann auf dem Lenkrad und auf der Hupe gemütlich. So kam es zum Dauergehupe.
*Name geändert