Er liebte seinen Job und reiste für ihn um die Welt. Jetzt wurde Volker Lang († 54) sein Beruf zum Verhängnis. Der deutsche Fliegerarzt stirbt als Passagier mit Pilot Stefan J.* († 38) im F/A-18-Kampfjet am Lopper bei Alpnach OW.
In Villingen (D) trauert die Mutter Elisabeth Lang (77) um ihren Sohn: «Er war Arzt mit Leib und Seele, opferte alles für seinen Beruf.» Nach seinem Medizinstudium bei der deutschen Bundeswehr liess sich der Allgemeinarzt noch zum Helikopterpiloten ausbilden. Er diente bei Einsätzen in den Krisenregionen Kurdistan, Irak und Somalia.
2007 zog es den Badener ins Ausbildungszentrum der deutschen Luftwaffe im US-Bundesstaat New Mexico. Er erforschte die extremen Belastungen, denen Kampfpiloten ausgesetzt sind. «Er war immer unterwegs, hielt Referate. Seine Kollegen schätzten seine Arbeit sehr», so Mutter Elisabeth. Aber zwei Ehen habe er geopfert. Immerhin weiss er seine drei Kinder in guten Händen, sie wachsen bei der Oma auf. Am Mittwochabend erfuhren sie vom schrecklichen Unglück. «Ein Mann von der Schweizer Luftwaffe rief an und berichtete, was passiert war. Die Nachricht traf uns ins Mark», sagt die Rentnerin.
«Die Familie wird Unterstützung erhalten»
Dabei hatte der Deutsche sich so auf seinen Job in der Schweiz gefreut. Nach einer kurzen Station in Siegburg (D) wechselte er 2011 ans fliegerärztliche Institut der Luftwaffe in Dübendorf ZH. Als stellvertretender Leiter Flugmedizin prüfte er Militärpiloten auf Herz und Nieren. «Am Wochenende zog es ihn immer wieder in sein Haus in Villingen, er schwärmte von seiner spannenden Arbeit», sagt Elisabeth Lang.
Morgen wollen Mutter und Kinder an die Unglücksstelle reisen und sich ein eigenes Bild machen. «Für mich wird es ein schwerer Gang, wenigstens habe ich noch meine Enkel. Gemeinsam schaffen wir das.»
Auch in Buchrain LU herrscht tiefe Trauer um Kampfpilot Stefan J.* «Wenn ein junger Mensch und Familienvater mitten aus seinem Leben gerissen wird, macht mich das besonders sprachlos», sagt Gemeindepräsidentin Käthy Ruckli (58). «Uns ist es ein grosses Anliegen, dass die Frau und die Familie des Piloten die Unterstützung erhalten, die sie sich wünschen.» Der reformierte Pfarrer Carsten Görtzen (56): «Am Tag des Absturzes haben wir alle noch gehofft. Aber man musste ja mit dem Schlimmsten rechnen.» Rentnerin Silvia Walker (70): «Ich bin überzeugt, dass der Pilot sein Schicksal nicht herausgefordert hat.»