Vignette, Miete, ÖV-Preise
Diese Änderungen im Dezember musst du kennen

In der Schweiz gibt es im Dezember wieder zahlreiche Änderungen. Die neue Vignette ist erhältlich, die ÖV-Preise steigen, viele Medikamente werden billiger. Blick erklärt, was sich jetzt alles ändert.
Publiziert: 01.12.2023 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2024 um 14:45 Uhr
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Ab Dezember ist die Autobahn-Vignette 2024 erhältlich – erstmals auch gleich zum Verkaufsstart als digitale Vignette.
Foto: Sven Thomann
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Alexander TerweyTagesleiter Desk
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Viele Medikamente werden billiger (1. Dezember)

Ab dem 1. Dezember 2023 sollen in der Schweiz viele Medikamente billiger werden. Der Bund hat für insgesamt 350 Arzneimittel Preissenkungen verfügt. Im Schnitt soll der Preis um zehn Prozent sinken.

Der Haken: Es sind bereits Einsprachen gegen einzelne Verfügungen hängig. Daher ist unklar, wann genau es Preissenkungen geben wird.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) überprüft jedes Jahr ein Drittel der Arzneimittel, die von der Grundversicherung bezahlt werden – auf Wirtschaftlichkeit, aber auch auf Wirksamkeit und Zweckmässigkeit. In den vergangenen sechs Jahren konnten so 740 Millionen Franken zugunsten der Grundversicherung eingespart werden.

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Neue Vignette erhältlich (1. Dezember)

Ab dem 1. Dezember 2023 ist die Autobahnvignette 2024 erhältlich, erstmals auch gleich zum Verkaufsstart als E-Vignette. Autofahrer müssen spätestens am 1. Februar 2024 zur neuen Vignette wechseln.

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Gute Nachrichten: Die Vignette 2024 wird nicht teurer. Sie kostet 40 Franken, genau wie die Vignette 2023. Sie ist gültig bis 31. Januar 2025.

Die E-Vignette ist nicht mehr an das Fahrzeug gebunden, sondern an das Kontrollschild. Das sind gute Nachrichten für Besitzer eines Wechselschildes. Dazu schreibt der Bund in einer Mitteilung: «Für Wechselschilder wird nur noch eine E-Vignette benötigt, anstatt wie bisher für jedes Fahrzeug eine eigene Klebevignette. Weiter muss keine neue Vignette bezogen werden, wenn im Verlauf des Jahres ein neues Fahrzeug gekauft wird, sofern das gleiche Kontrollschild benutzt wird.»

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Whatsapp-Funktion wird kostenpflichtig (1. Dezember)

Die automatische Sicherung von Whatsapp-Chats auf Google Drive wird kostenpflichtig – jedenfalls für Nutzer, die grössere Backups in der Cloud speichern wollen. Google führt zum Dezember neue Regeln ein. Laut dem Konzern werden Whatsapp-Backups künftig auf den Google-Drive-Speicherplatz angerechnet. Hier gibt es eine Freigrenze von 15 Gigabyte. Wer mehr Speicher benötigt, muss seinen Speicherplatz von 15 auf 100 Gigabyte erweitern. Das kostet knapp 20 Franken pro Jahr. Die kostenlosen Alternativen: Ein lokales Whatsapp-Backup auf dem Smartphone erstellen oder aber ältere, nicht mehr benötigte Videos und Bilder in Whatsapp löschen.

Bei Whatsapp wird das Backup für gewisse Nutzer ab Dezember kostenpflichtig
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Neue Regeln für Verzinsung von Sichtguthaben (1. Dezember)

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) nimmt Anpassungen bei der Verzinsung von Sichtguthaben vor. Damit gemeint sind Geldmittel, die jederzeit ohne Einschränkungen abgehoben oder für Transaktionen verwendet werden können.

Die SNB reduziert unter anderem den Faktor für die Limite, die bei der abgestuften Verzinsung der Sichtguthaben zur Anwendung kommt. Per Anfang Dezember werde dieser von 28 auf 25 gesenkt.

Auf Sichtguthaben bis zu dieser Limite kommt der SNB-Leitzins zur Anwendung, wie es weiter hiess. Sichtguthaben über der Limite werden zum SNB-Leitzins abzüglich eines Zinsabschlags von 0,5 Prozentpunkten verzinst. Die Berechnungsgrundlage der Limite bleibt laut SNB unverändert.

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Google kann inaktive Konten löschen (1. Dezember)

Google behält sich vor, ab dem 1. Dezember inaktive Konten zu löschen. Nutzer können aber auch dann noch reagieren. Google werde sie mehrmals darauf hinweisen, bevor man tatsächlich Konten löschen werde, teilt der Konzern mit.

Betroffen sind aber nur Konten, die mindestens zwei Jahre inaktiv waren. Ausserdem gibt es Ausnahmen, etwa für Konten mit einem Youtube-Kanal, mit einer im Google-Play-Store veröffentlichten App oder mit aktiven Geschenkkarten. Wer sein Google-Konto behalten will, sollte sich mindestens einmal alle zwei Jahre anmelden.

Achtung, Google kann dein Konto löschen!
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SBB führen neuen Fahrplan ein (10. Dezember)

Am 10. Dezember 2023 führen die SBB einen neuen Fahrplan ein. Die Änderungen im Zuge des Fahrplanwechsels würden insbesondere die Verbindungen zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin betreffen, aber auch beide Regionen an sich, schreibt der Konzern in einer Mitteilung. In der Westschweiz wird es laut SBB zunächst kaum Änderungen geben.

Das sind die wichtigsten Änderungen:

  1. Auf der Gotthard-Achse wird der Halbstundentakt eingeführt. Dadurch sollen Pendler und Freizeitreisende aus dem Tessin und der Deutschschweiz zusätzliche Verbindungen erhalten und bereits bestehende Verbindungen entlastet werden.
  2. Zwischen Basel und Interlaken werden zwei neue IC61-Verbindungen eingeführt. Sie verkehren als IC6 zwischen Basel und Brig. Dazu schreiben die SBB: «Dadurch gelangen Reisende von Brig früher als bisher direkt nach Bern und Basel. In der Gegenrichtung verkehrt der letzte IC6 von Basel via Bern nach Brig neu eine Stunde später als bisher.» Lediglich in der Nacht von Sonntag auf Montag bleiben die bisherigen Verbindungen von und nach Interlaken laut SBB bestehen.
  3. Am Wochenende werden zwei weitere Direktverbindungen Genf–Zürich–Chur eingeführt.
  4. Ab Dezember kommen «auf ausgewählten Linien» Züge mit mehr Sitzplätzen zum Einsatz, etwa zwischen Olten und Luzern.
  5. Einige Änderungen im S-Bahn-Betrieb: Die SBB führen für die S11 zwischen Dietikon und Aarau sowie für die S23 von Dulliken in Richtung Langenthal und Baden den Halbstundentakt ein.

ÖV-Preise steigen (10. Dezember)

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember steigen auch die ÖV-Preise. Der Preisanstieg beträgt über alle Dienstleistungen 3,7 Prozent.

Das Generalabonnement GA-Erwachsene für die 2. Klasse steigt etwa um 135 Franken auf 3995 Franken. Das GA-Jugend für die 2. Klasse steigt um 130 Franken auf 2780 Franken. Das GA-Senior/Seniorin für die 2. Klasse steigt sogar um 160 Franken auf 3040 Franken.

Nur ein GA wird günstiger:

In der 1. Klasse steigen die Preise fürs GA ebenfalls per 10. Dezember. Das GA-Erwachsene wird 6520 Franken kosten (statt 6300 Franken), das GA-Senior/Seniorin wird 4950 Franken kosten (statt 4840 Franken). Einzig das GA-Jugend fällt im Preis – um 70 Franken auf 4450 Franken.

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Befreiung von der Serafe (bis 31. Dezember)

Wer in einem Haushalt lebt, in dem kein zum Empfang von Radio- oder Fernsehprogrammen geeignetes Gerät zur Verfügung steht, kann sich für eine Abgabeperiode von der Serafe befreien lassen. Das ist bis 31. Dezember möglich. Entsprechende Gesuche per Formular werden geprüft und gegebenenfalls gutgeheissen. Welche Gerätekategorien zum Empfang von Radio- und Fernsehprogrammen geeignet sind, regelt der Bundesrat.

Zu den Geräten zählen: Radio (Auto, Schiff, Motorrad, Wecker), Fernsehgeräte, multifunktionale Geräte (Computer, Laptop, Tablet, Smartphone), Internetanschluss inklusive Wifi sowie digitaler Radio- und Fernsehempfang über Mediabox/Receiver (Swisscom TV, UPC, DVB-T-Standard).

Haushalte, die sich von der Serafe befreien lassen und anschliessend ein Empfangsgerät in Betrieb nehmen, müssen dies der Erhebungsstelle unverzüglich schriftlich melden.

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Hypothekarischer Referenzzinssatz steigt

Im Dezember steigt der hypothekarische Referenzzinssatz erneut, um 0,25 Prozent auf 1,75 Prozent. Schlechte Nachrichten für Mieter. Schliesslich dürften die Mieten um drei Prozent erhöht werden.

Der Bundesrat will dem Trend aber entgegenwirken und die steigenden Mietzinse mit kurzfristig umsetzbaren Massnahmen nach unten drücken. Er erwartet, dass die Mietzinse innerhalb von relativ kurzer Zeit um etwa 15 Prozent steigen. Das Wirtschaftsdepartement soll bis im Sommer eine Vernehmlassungsvorlage ausarbeiten.

Der Bundesrat will die Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen anpassen. Die Massnahmen sollen in seinen Worten «eine gewisse mietzinsdämpfende Wirkung erzielen» und die Transparenz im Mietmarkt erhöhen.

(mit Agenturmaterial)

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