Vier Bijouterie-Überfälle seit Februar
«Wenn was passiert, ist die Polizei nicht zur Stelle»

Immer wieder werden Zürcher Bijouterien Ziel von Raubüberfällen und Trickdieben. Juwelier-Geschäfte leben mit diesem täglichen «Berufsrisiko» – und versuchen, sich mit eigenen Mitteln zu schützen.
Publiziert: 24.10.2017 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 15:58 Uhr

Am Dienstagmorgen rauben zwei Männer das Juweliergeschäft Bucherer an der Zürcher Bahnhofstrasse aus (BLICK berichtete). Einer der Täter konnte gefasst werden, der andere ist noch immer auf der Flucht.

Es ist nicht der erste Überfall auf eine Zürcher Bijouterie in diesem Jahr. Im Februar wurde das Uhrenatelier Rindermarkt und im April das Uhren- und Schmuckgeschäft 4 Watch ausgeraubt. Zuletzt traf es im Mai die Bijouterie Beyer an der Zürcher Bahnhofsstrasse. Hier erbeutete der Täter rund ein Dutzend neue Uhren im oberen Preissegment.

Nach diesem Mann fahndet die Stadtpolizei Zürich. Er soll die Bijouterie Beyer im Mai überfallen haben.
Foto: STAPO ZH

Zittern nun die Bijouterien in Zürich vor weiteren Überfällen?

Nur wenige Juweliere wollen sich auf Anfrage von BLICK zum Thema äussern. Aus Sicherheitsgründen. Einer, der keine Angst hat, etwas zu den Überfällen zu sagen, ist Bernhard Blum. «Jeder dieser Fälle ist tragisch und hinterlässt Spuren», sagt der Gemmologe (Fachmann für Edelsteine) und Geschäftsführer von Blum Juwelier in Zürich. Aber vermehrt Sorgen macht er sich nicht. «Es wäre falsch, eine ängstliche Situation unter den Juwelieren darzustellen. Man muss aber auf der Hut sein, so wie jeden Tag.»

Neben den Überfällen sind es besonders Trickdiebe, die versuchen, die teure Ware zu stehlen. Meistens kommen dann mehrere Personen ins Geschäft, lassen sich einige Uhren und Schmuckstücke zeigen und schnappen dann in einem günstigen Moment zu. «Da muss man einfach den Überblick behalten und gegebenenfalls eine zweite Verkaufsperson dazuholen», sagt der Juwelier. 

Juwelier Bernhard Blum macht sich keine Sorgen wegen der Überfälle. Er kennt das Geschäft schon lange und weiss die Menschen einzuschätzen.
Foto: http://www.blumjuwelier.ch/

Auch wenn sich Blum nicht vermehrt um die Sicherheit seines Ladens sorgt, im Falle eines Überfalls glaubt er nicht an die Hilfe von der Polizei. «Man sieht immer Polizisten in der Stadt, aber wenn mal wirklich was passiert, dann ist niemand rechtzeitig zur Stelle.» 

Tiziana Bürgi von der Galli Uhren Bijouterie teilt diese Meinung nicht. «Wir machen uns keine Sorgen wegen der Überfälle. Wir haben genügend Schutz», sagt sie. Wie dieser genau aussieht, will sie aber nicht sagen. 

Für Yusuf Shafei von Sheherazad Schmuck gehören Überfälle und Trickdiebe zum Berufsrisiko. «Man muss sich drauf einstellen, dass immer was passieren kann. Aber vermehrt Angst habe ich nicht.» (jmh)

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