«Es geht Skippy besser. Doch er muss immer noch Erbrechen und ist total schwach», sagt Angela Christen (36) aus Villmergen AG zu BLICK. Sie spricht von dem vierjährigen Jack Russell ihrer Freundin Karin Kessler*.
Der Vorfall passierte am Dienstag vor einer Woche. Gegen Mittag geht Kessler auf ihren üblichen Spaziergang mit Skippy. In der Schützenhausstrasse vor den Schrebergärten Kessimoos sieht der Hund etwas am Boden liegen, leckt neugierig daran. Kessler ruft ihren Hund zu sich.
Durchfall und Erbrechen
Dann schaut sie nach und erschrickt: Skippy hat an einem grünen Pulver geleckt, welches in Wursthaut verpackt war — offenbar ein Giftköder! Sofort alarmiert sie die Polizei.
In den darauffolgenden Tagen geht es dem Hund immer schlechter: «Er hatte viel Durchfall, ständiges Erbrechen, veränderte Nierenwerte», erzählt Christen. Skippy musste zum Tierarzt gebracht werden. Dort bekommt er dreimal eine Infusion.
«Ich rechne mit deutlich über tausend Franken»
Mittlerweile geht es Hund besser. «Doch das Gift ist wohl immer noch nicht ganz draussen. Dazu muss er immer noch Medikamente nehmen», sagt die Freundin. Das Prozedere verursacht immens hohe Tierarzt-Kosten. Christen dazu: «Ich rechne mit deutlich über tausend Franken.»
«Ich hab das Foto des Giftköders auf Facebook veröffentlicht, um andere Hündeler im Quartier zu warnen», sagt die 36-Jährige.
Die Kantonspolizei Aargau bestätigt auf Anfrage, dass in Villmergen AG wegen entsprechendem Vorfall die Regionalpolizei ausrückte. Dabei wurde der mutmassliche Giftköder sichergestellt und an ein forensisches Labor übergeben. «Frühestens Ende nächster Woche wird man Klarheit haben, ob es ein Giftköder ist», sagt Kapo-Sprecherin Aline Rey zu BLICK.
Doch vieles deutet darauf hin: «Bereits im August letztes Jahr wurde an derselben Stelle einen Giftköder gefunden», sagt Christen. Doch erst nach den Ergebnissen des Labors will die Besitzerin bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstatten.
Keine Freude an Hündelern
Wer sollte dort Giftköder auslegen? Christen ist sich sicher: «Ich denke, jemand von den Schrebergärten steckt dahinter. Viele dort sind keine Freunde von Hunden», sagt Christen und fährt fort: «Einer hat mich mal grundlos beschimpft und einer anderen Frau, die mit ihrem Chihuahua dort spazierte, wurden Steine hinterher geschossen.»
Viele Halter würden zwar den Kot ihres Hundes dort einfach liegen lassen: «Deswegen aber Giftköder zu legen, ist völlig unverhältnismässig und verantwortungslos. Ich hoffe, die Polizei findet den Täter», sagt Christen. (sib)
*Name geändert