Verwahrter Vergewaltiger Peter Vogt (68) will sterben
«Das Leben hat keinen Sinn mehr»

Peter Vogt (68) hat vor Jahren mehrere Frauen gewürgt und vergewaltigt. Er wird bis zum Ende seines Lebens hinter Gittern sitzen. Jetzt will er sterben – darf aber nicht.
Publiziert: 10.10.2018 um 08:21 Uhr
|
Aktualisiert: 10.10.2018 um 20:52 Uhr
Verwahrter will mit Hilfe von Exit sterben
0:14
Ohne Perspektive:Verwahrter will mit Hilfe von Exit sterben

Er ist ein Wrack: Peter Vogt (68), verwahrter Vergewaltiger, sitzt in der Straftanstalt Bostadel im Kanton Zug. Er geht an Krücken, der Atem geht wegen einer Lungenkrankheit nur schwer und er müsse 17 Tabletten am Tag schlucken, sagt er der «Rundschau».

Und: Noch immer sei er gefährlich, sagen Psychiater. Deshalb sitzt ist er in der Verwahrung – bis an sein Lebensende. In den 70er und 80-Jahren hatte er über ein Dutzend Frauen angefallen, sie gewürgt und vergewaltigt. Und die Gutachter attestieren ihm «eine schwere und nicht therapierbare psychische Störung». Vogt hat deshalb nur noch einen Wunsch: Sterben. 

«Was soll ich am Leben bleiben?» 

In einem Brief an die Sterbehilfeorganisation Exit schrieb er: Der daraus resultierende «Verlust an Lebensqualität» habe für ihn «das Mass des Erträglichen» überschritten. Der «Rundschau» von SRF gab er nun ein Interview: «Das Leben hat keinen Sinn mehr. Was soll ich am Leben bleiben, damit man mich einsperren kann? Die Gesellschaft hat ihre Genugtuung gehabt.»

Doch als Verwahrter ist ein begleiteter Suizid nicht einfach so möglich. Rechtliche Grundlagen gibt es keine. Die Justizbehörden stehen vor einem Dilemma. Das schweizerische Kompetenzzentrum für den Justizvollzug hat deshalb von der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) den Auftrag erhalten, Grundlagen für den begleiteten Suizid im Gefängnis auszuarbeiten.

«Ich habe keine Lust zu ersticken» 

Denn Vogt erfüllt die Bedingungen eigentlich wohl nicht. So darf eine Freitodbegleitung nur Menschen mit hoffnungsloser Prognose oder mit unerträglichen Beschwerden oder einer unzumutbaren Behinderung gewährt werden. In seltenen Ausnahmen wird auch eine schwere, untherapierbare psychische Krankheit als Motiv akzeptiert.

Peter Vogt ist offenbar nicht der einzige, der wegen seiner Haftstrafe keinen Sinn mehr sieht: Er kenne vier weitere Häftlinge, welche die gleiche Absicht haben. Vogt sagt: «Nicht gerade mit Exit, aber die sich auch denken: ‹Es reicht›.» Vogt will nun den begleiteten Suizid juristisch erstreiten. «Ich habe keine Lust zu ersticken», sagt Peter Vogt im Gefängnis. «Mir geht die Kraft aus. (neo)

Mehr dazu heute Abend in der «Rundschau» um 20.05 Uhr auf SRF 1

Hier findest du Hilfe

Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Fehler gefunden? Jetzt melden