Hier sucht die Polizei nach Neonazi Stefan N.
0:55
Er hat sich nun gestellt:Hier sucht die Polizei nach Neonazi Stefan N.

Verurteilt, bestraft, unbelehrbar
Die dicke Hooligan-Akte von Stefan N.

Nach der Schande von Luzern stellte sich der Neonazi und GC-Ultra Stefan N.* (40) der Polizei. Es ist nicht das erste Mal, dass der 40-Jährige Ärger macht. Seine Hooligan-Akte ist dick!
Publiziert: 16.05.2019 um 12:54 Uhr
|
Aktualisiert: 21.05.2019 um 10:49 Uhr
1/18
GC-Neonazi-Hool Stefan N. ist ein bekanntes Gesicht in der Fan-Szene.
Foto: Facebook

Er dirigierte eine Horde Hooligans, demütigte die GC-Spieler und kassierte dafür eine Anzeige wegen Nötigung: Nach der Schande von Luzern ging der Neonazi und GC-Ultra Stefan N.* (40) auf Tauchstation. Daraufhin wurde der arbeitslose Koch aus Winterthur ZH mit Grossaufgebot gesucht. Sogar die Spezialeinheit Argus kam zum Einsatz.

Schliesslich stellte sich der 40-Jährige selber der Polizei, sitzt nun mindestens bis Freitagmorgen in Gewahrsam. Wie ein zweiter GC-Hooligan. Auch gegen ihn ermittelt die Luzerner Staatsanwaltschaft wegen Nötigung. 

Erst im März verurteilt

Für die Schweizer Strafbehörden ist Stefan N. kein Unbekannter. Im Gegenteil: Vor nicht einmal zwei Monaten wurde der auffällige Glatzkopf vom Regionalgericht Bern-Mittelland wegen Landfriedensbruchs verurteilt, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Im Prozess ging es um die Attacke auf YB-Fans im Oktober 2016. Damals hatten GC-Hools das Stadionrestaurant Eleven gestürmt, randalierten und warfen Stühle und Flaschen nach YB-Anhängern.

Als der Fall vor Gericht kam, sass auch Stefan N. auf der Anklagebank. Er war trotz Stadionverbot mit nach Bern gereist, soll bei den Randalen mitgemacht haben. Doch für die Attacke konnte er nicht verurteilt werden. Die Beweislage war zu dünn. Am Ende wurde er nur dafür belangt, dass er vor dem Stade de Suisse mit Ultras mitmarschiert war. Die Strafe: 1800 Franken unbedingt.

Drei Vorfälle in einer Saison

Das hinderte Stefan N. aber nicht daran, weiterzumachen. Gleich drei Mal spielte sich der Langzeitarbeitslose in der Saison 2018/2019 als GC-Instanz auf. Zuerst im September 2018 in Nyon. Die Hoppers flogen bereits im Cup-Sechzehntelfinal raus. Zu viel für die Ultras. Nach Abpfiff forderten sie die Leibchen der Spieler. Ganz vorne mit dabei: der volltätowierte 40-Jährige.

Er war schon im letzten Herbst dabei, als die GC-Fans nach dem Cup-Out in Nyon die Leibchen der Spieler forderten.
Foto: Screenshot SRf

Dann blieb es ruhig. Bis zum März 2019. Beim Spiel in Sion konnte der Hool-Anführer wieder nicht bis zum Spielende warten. Gemeinsam mit seinen Krawall-Kollegen sorgte er für einen Spielabbruch. Ein Skandal! Trotzdem passierte nichts. Stefan N. durfte weiter zu Spielen der Hoppers. Sein Verhalten hatte keine Konsequenzen. Ein fataler Fehler, wie sich später zeigte.

Auch beim Abbruch in Wallis an vorderster Front dabei: Der bärtige Glatzkopf Stefan N. (hinter dem Gitter ganz links).
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Letzten Sonntag kommt es erneut zur Eskalation. Beim Spiel GC gegen den FC Luzern liegen die Hoppers 0:4 zurück. Ihr Abstieg war damit besiegelt. Da platzte den GC-Ultras der Kragen. Rund 30 Chaoten stürmten den Rasen. Ihr Anführer: Stefan N.! Er erpresste die GC-Spieler, ihre Trikots abzugeben. Allein, um die Mannschaft zu demütigen. (jmh)

Stefan N. ganz vorne mit dabei. Nach dem Spielabbruch diskutierte er mit Torhüter Heinz Lindner und der GC-Führung auf dem Rasen.
Foto: Screenshot SRf

* Name bekannt

Hier stürmen GC-Chaoten an den Spielfeldrand
0:36
Wüste Szenen in Luzern:Hier stürmen GC-Chaoten an den Spielfeldrand
Hier attackiert ein GC-Chaot Spieler Pinga
0:48
Bei Spielabbruch in Luzern:GC-Chaot attackiert Spieler Pinga
Liebling der GC-Fans flirtet mit dem FCB!
0:33
Spielabbruch in Luzern:Hier versucht Lindner zu schlichten
«Wir haben uns auf Spielabbruch eingestellt»
4:53
Schiri nach seiner Massnahme:«Wir haben uns auf Spielabbruch eingestellt»
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?