Wegen der Ausbreitung des Coronavirus verhängt US-Präsident Donald Trump einen Einreisestopp für Ausländer aus Europa. Die Schweiz ist auch betroffen, weil sie zum Schengen-Raum gehört. «Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen», sagte Trump am Mittwochabend im Weissen Haus in einer Ansprache an die Nation. Die Massnahme tritt am Freitag um Mitternacht Ortszeit (Samstagmorgen MEZ) in Kraft.
Die Verzweiflung unter Schweizer USA-Reisenden ist gross. Viele haben Ferien gebucht, manche befinden sich in den USA und wissen nicht, wann sie in die Schweiz zurückreisen können. Können die Flüge umgebucht werden? Werden die Ticketkosten auf Wunsch erstattet?
Hotline überlastet
Kerrin Ritter (31) aus Wiesendangen ZH ist eine von ihnen. Sie wollte am 30. März in ihre langersehnten Ferien auf Hawaii. «Ich wollte meinen 32. Geburtstag mit dem Surfbrett auf dem Meer verbringen.» Sie sei bereits vor zehn Jahren dort gewesen und habe viele Freundschaften geschlossen. «Jetzt wollte ich meine Freunde wieder sehen.»
Sie sei schockiert gewesen, als sie vom Einreiseverbot erfahren habe, sagt Ritter. «Im ersten Moment brach innerlich eine Welt in mir zusammen.» Denn die Vorfreude auf die Traumferien sei riesig gewesen. Bei der Fluggesellschaft gibts bisher noch keine genauen Informationen. «Die Swiss ist überlastet, auch nach unzähligen Anrufen konnte ich dort niemanden erreichen.»
Albert Imeri (22) aus Regensdorf ZH wollte am 22. März mit der Swiss nach Miami fliegen. «Keine Ahnung, wie es nun weiter geht.» Imeri wollte mit seinem Bruder eine Woche in die Ferien. «Wir wollten unter anderem an ein NBA-Spiel. Das wurde auch bereits abgesagt.» Nun fällt die ganze Reise ins Wasser. «Es ist schade, dass die Coronakrise dieses Ausmass angenommen hat.»
Wie kann man ausreisen?
Ramona Schertenleib (37) aus Sumiswald BE hat selber keine Reise geplant. Doch ihr Ehemann ist derzeit in Phoenix in den USA. «Wie kann mein Mann jetzt in die Schweiz zurückreisen, wenn die Swiss die Flüge einstellt?» Schertenleib schaut derzeit allein zu den drei Kindern. Damit ihr Mann mit seinen Freunden in die Männerferien konnte. «Es ist das erste Mal in unserer Ehe, dass er das tun konnte.» Falls er nun noch länger wegbliebe, würde sie das allerdings schon irgendwie meistern, sagt die Hausfrau zuversichtlich. «Man muss es nehmen, wie es kommt.» Sicherlich wäre es aber einer Erleichterung, wenn man wüsste, wie es weitergeht.
Die Swiss klärt derzeit das weitere Vorgehen ab. Sprecherin Meike Fuhlrott: «Wir bewerten derzeit die Auswirkungen der kürzlich vom US-Heimatschutzministerium verkündeten Richtlinien auf unseren Flugbetrieb in die Vereinigten Staaten.» Die Sicherheit und das Wohlergehen der Kunden und Besatzungen habe in diesem Zusammenhang höchste Priorität. Wie die Swiss weiter erklärt, ist ein Sonderflugplan für ihre USA-Strecken in Vorbereitung. Fluggäste werden gebeten, sich auf der Swiss-Seite über den Flugstatus zu informieren. Im Falle einer Flugannullation haben Passagiere die Möglichkeit, umzubuchen oder aber sich das Ticket erstatten zu lassen.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.