Verhüllungsverbot
Brunschwig Graf: Burkadebatte ist Vorwand für Angriff auf den Islam

Die Volksinitiative für ein Burkaverbot ist aus Sicht von Martine Brunschwig Graf ein Vorwand, um den Islam anzugreifen. Die Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) findet die aktuelle Debatte beunruhigend: Diese werde ohne Nuancen geführt.
Publiziert: 30.08.2016 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:58 Uhr
Martine Brunschwig Graf vermisst in der aktuellen Diskussion über ein Burkaverbot die differenzierten Sichtweisen. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Verhüllte Gesichter störten sie zwar auch, aber ein Verbot sei nicht unbedingt die Lösung. «In Frankreich hat das nichts gebracht», sagte Brunschwig Graf in einem Interview mit den Zeitungen «Tribune de Genève» und «24 heures», das am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Frage sei relevant und die Diskussion darüber gerechtfertigt, auch jene über die Rolle des Islam in der Schweiz, sagte die EKR-Präsidentin. Das Problem sei, dass die aktuelle Debatte den Politikern als Sprungbrett diene und für eine differenzierte Sichtweise kein Platz sei. «Diese Situation haben wir bereits bei der Anti-Minarett-Initiative erlebt.»

Zudem werde Religion mit Terrorismus verwechselt. Und diese Verwechslung müsse man bekämpfen, fordert Brunschwig Graf. Ansonsten drohten Entgleisungen und Diskriminierung. Ein Blick in die sozialen Netzwerke zeige, dass in Diskussionsbeiträgen je länger je weniger Hemmungen vorhanden seien. «Einige gehen so weit, dass sie das Tragen eines Niqab mit Terrorismus-Unterstützung gleichsetzen.»

Das feministische Argument ist aus Sicht der ehemaligen FDP-Nationalrätin und Genfer Staatsrätin im besten Fall «naiv». Ein Burkaverbot in der Schweiz werde die Stellung der Frauen in Ländern wie Saudiarabien nicht verbessern. «Vor allem dann nicht, wenn man für Touristinnen Ausnahmen vorsieht, wie das einige vorschlagen.»

Bei der Burkini-Diskussion würden ebenfalls Grenzen überschritten, sagte Brunschwig Graf weiter. «Der Burkini erlaubt den Frauen, schwimmen zu gehen.» Er bedeute in dieser Hinsicht also eine Befreiung, und nicht etwa das Gegenteil.

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