Endlich tanzen auch im Flachland die Flocken! Doch im Strassenverkehr sorgen das Schneetreiben und die klirrende Kälte für ein riesiges Chaos. Allein seit gestern Abend führte die Kombination aus verschneiten Strassen und unvorsichtigem Fahren zu fast 100 Unfällen.
Am heftigsten hat es den Kanton Bern getroffen – die Polizei meldet 60 Unfälle! In den meisten Fällen blieb es bei Sachschaden. Bei vier Unfällen wurden aber insgesamt fünf Personen verletzt und mussten ins Spital oder zum Arzt gebracht werden. Entwarnung gibt es noch keine. «Aufgrund der Wettervorhersage muss im Verlauf des Tages und der Nacht auf Sonntag mit weiteren Schneefällen sowie schneebedeckten oder glatten Strassen gerechnet werden», schreibt die Kapo in einer Mitteilung.
Auch der Kanton St. Gallen zählt bis heute Mittag 14 Kollisionen. Die Unfälle, an denen 21 Personen- und Lieferwagen beteiligt waren, seien auf «nicht angepasste Fahrweise» und die winterlichen Strassen zurückzuführen. Verletzt wurde niemand. Die Sachschäden dürften sich auf rund 90'000 Franken belaufen.
Ein 19-Jähriger hat gestern Abend gegen 21.30 Uhr das Glück herausgefordert und fuhr mit Sommerreifen von Sax in Richtung Gams. Kurz vor dem Zielbach kam sein Auto auf der winterlichen Strasse von der Fahrbahn ab und landete im Bach.
Auf dem Solothurner Strassennetz kam es heute Nacht zu rund zehn Verkehrsunfällen wegen Schneefalls und vereister Strassen. Dabei handelt es sich laut Kapo grösstenteils um Selbstunfälle – verletzt wurde niemand.
Auf der Aarauerstrasse in Obergösgen ereigneten sich nach 22.20 Uhr gleich zwei Verkehrsunfälle. Und auf der A5 in Richtung Neuenburg geriet auf der Höhe von Grenchen ein Fahrzeug ins Schleudern. Es kollidierte zuerst mit der Mittelleiteinrichtung, schlitterter danach über beide Fahrspuren und prallte schliesslich in die seitliche Leitplanke. Das Auto musste abgeschleppt werden.
Im Kanton Aargau ereignete sich der erste von sechs Unfällen am frühen Freitagabend um 18.30 Uhr noch vor dem Einsetzen des starken Schneefalls: Eine 21-jährige Deutsche übersah in Sulz AG bei einem Abbiegemanöver ein entgegenkommendes Auto. Beim Zusammenprall wurden drei Personen leicht verletzt.
Zwei weitere Unfälle wurden von Neulenkern (18 und 19) in Ziehen und Strengelbach verursacht. Beide Jugendlichen wurden dabei leicht verletzt.
Mehr Glück hatten die Beteiligten der vier Unfälle, welche die Glarner Kantonspolizei verzeichnen muss: Sie blieben alle unverletzt. Die Autos in Engi, Glarus, Oberurnen und Bilten kamen jeweils ins Rutschen oder Schleudern und kollidierten in der Folge mit Zaunpfosten, Kandelaber und Strassenzäunen.
Auch im Bergkanton Graubünden hat die Polizei mit schneebedeckten Strassen zu kämpfen. Die Bündner Kapo meldet allerdings nur einen Unfall zwischen Lenzerheide und Lantsch/Lenz.
Um die Mittagszeit für ein 36-Jähriger in Begleitung einer 32-Jährigen auf der Haupstrasse H3. Kurz vor der Abzweigung zum Golfplatz geriet das Auto in einer Rechtskurve ins Schleudern und kam von der Strasse ab. Der Wagen prallte in der abfallenden Böschung heftig in einen Baumstrunk. Der Lenker verletzte sich leicht, seine Beifahrerin musste mit unbestimmten Verletzungen durch die Rega ins Spital geflogen werden. (lex)