Verdacht auf Wahlbetrug
Tessiner bieten Wählerstimmen zum Verkauf an

Ein Tessiner bietet im Internet seinen bereits unterschriebenen, aber noch nicht ausgefüllten Stimmzettel zum Kauf an. Statt eines möglichen Kunden meldet sich wenig später die Staatsanwaltschaft beim Mann.
Publiziert: 14.04.2015 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:20 Uhr
Im Vorfeld der Tessiner Wahlen kam es zu Unstimmigkeiten.
Foto: Keystone

Die mit «authentischen Unterschriften» versehenen Blanko-Stimmzettel konnten laut der Tessiner Kantonsregierung heute während weniger Stunden für 500 Franken auf dem Verkaufsportal «Tutti.ch» erworben werden. Danach verschwand die Anzeige wieder.

Die Zeit genügte jedoch bereits, um die Tessiner Staatsanwaltschaft auf den Plan zu rufen. Diese ermittelt jetzt wegen potentiellen Wahlbetrugs. Eine unrechtmässige Wahlteilnahme kann mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden.

Weiterer Nutzer verkauft Stimme für 400 Franken

Ebenfalls heute bot noch ein weiterer Nutzer seine Stimme im Internet an, wie der Tessiner Fernsehsender RSI berichtet. Der Wahlzettel wäre in diesem Fall bereits für 400 Franken zu haben gewesen.

Im Tessin werden am kommenden Sonntag Regierung und Parlament neu gewählt - zum ersten Mal können die Tessiner dabei vom Briefwahlrecht Gebrauch machen. 22 Prozent der Stimmberechtigten hätten bereits per Brief gewählt, schrieb die Tageszeitung «Corriere del Ticino». (cat/SDA)

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