Wenn im Radio Stau gemeldet wird, ist es gut möglich, dass dieser schon wieder vorbei ist. Die Qualität der Staumeldungen in der Schweiz lasse deutlich zu wünschen übrig, kritisiert der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS).
So sei das aktuelle Staumelde-System nicht mehr zeitgemäss, bei dem Kantonspolizeien und die Verkehrsmanagementzentrale des Bundes Staus an die Firma Viasuisse weitergeben. Die Tochter von SRG, SBB und TCS ist für die Konfiguration der Verkehrsinfosignale für Radios, Navis und Handy-Apps zuständig und erstellt die Staumeldungen für die Radios.
Das Problem: Vor allem bei den halbstündigen Radio-Staumeldungen sind die Informationen oft veraltet. So berichtet der «Tages-Anzeiger» von einem Fall auf der A1 zwischen Kriegstetten und Bern, in dem Hörer von SRF 3 erst eine Dreiviertelstunde nach der Eingangsmeldung über den Stau informiert wurden – zu einem Zeitpunkt, an dem dieser bereits auf sieben Kilometer Länge angewachsen war.
Das ruft nun die Kritiker auf den Plan. Den Verkehrsteilnehmern werde «vorgegaukelt», ihnen würden Informationen in Echtzeit präsentiert, sagt VCS-Präsidentin Evi Allemann. «Radiomeldungen vermitteln vor allem bei Kurzstaus schnell ein veraltetes Bild, statt über die konkrete Situation Auskunft zu geben», sagt Allemann dem «Tages-Anzeiger».
Der an Viasuisse beteiligte TCS sieht offenbar kein grösseres Problem. «Wir haben mehrere Millionen Zugriffe pro Jahr auf unsere Verkehrsinformation und nur ganz wenige Reaktionen», heisst es beim Schweizer Touring-Club.
Beim Bundesamt für Strassen (Astra) ist man sich des Problems offensichtlich bewusst. Die verlässliche Schätzung des Fahrzeitverlusts sei heutzutage «noch sehr schwer zu eruieren», sagt Sprecher Thomas Rohrbach. Staumeldungen seien «keine exakte Wissenschaft. Die lückenlose Erfassung des Verkehrsgeschehens auf dem gesamten Nationalstrassennetz ist heute nicht möglich».
Es werde nicht jeder Stau erfasst und gemeldet, sagt Rohrbach. Und es könne vorkommen, dass ein Stau gemeldet werde, der unter Umständen gar nicht da sei oder sich aufgelöst habe. Während in Stadt und Agglomeration die Messungen zuverlässig seien, kämpfe man vor allem auf Strecken, die nicht mit Kameras ausgerüstet sind, mit der Genauigkeit.
«Die Aussagen des Astra bestätigen den Eindruck, dass die Staumeldungen auf wackligen und nicht standardisierten Methoden beruhen», sagt VCS-Präsidentin Allemann. Für sie ist klar: Es brauche «mehr Intelligenz, weniger Beton». Statt Tunnel zu bauen, die es nicht brauche, könne man einen Teil der dafür vorgesehenen Gelder in die Entwicklung neuer Technologien stecken, um Autofahrer und Zugpassagiere «präzise und korrekt» zu informieren. «Hier muss Geld investiert werden.» (eg)
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