«Mein Sohn (3) weigert sich seit dem Unfall, über den Fussgängerstreifen zu gehen»
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«Es klang schrecklich»:«Ich werde den Unfall nicht vergessen können»

Vater filmte in Kloten per Zufall Horror-Unfall von Frau und Sohn
«Als sie den Zebrastreifen betraten, krachte es»

Ruholla Akbari (31) filmte per Zufall, wie seine Liebsten von einem Auto direkt vor der Wohnung angefahren wurden. Jetzt erzählte er BLICK, wie er den schrecklichen Moment erlebte.
Publiziert: 22.06.2020 um 14:08 Uhr
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Der Lage des Volvo-SUV wird von der Kantonspolizei Zürich genau vermessen. Der Fahrer hat die Frau und ihren Sohn übersehen, als die den Fussgängerstreifen betraten.
Foto: BRK News
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Der Lage des Volvo-SUV wird von der Kantonspolizei Zürich genau vermessen. Der Fahrer hat die Frau und ihren Sohn übersehen, als die den Fussgängerstreifen betraten.
Foto: BRK News
Beat Michel

Hier erlebte die Klotener Familie den Horror ihres Lebens. Vor den Augen des Vaters Ruholla Akbari (31) wurde seine Frau und sein älterer Sohn (3) am Mittwochabend auf dem Fussgängerstreifen angefahren. Nur per Zufall nahm er mit seiner Handykamera alles auf. Vier Tage später spricht der zweifache Vater über das schreckliche Erlebnis.

«Wir haben riesiges Glück gehabt, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist», sagt der Vater zu BLICK. «Mutter und Tochter wurden zwar aus dem Spital entlassen. Aber uns geht es noch nicht gut», sagt er.

«Wir teilten uns auf»

Der Lagerarbeiter bei Coop kehrte am Mittwochabend mit dem jüngeren Sohn (2) früher von einem Familienausflug zurück. «Wir teilten uns auf, weil ich müde war. Ich hatte den Kleinen im Kinderwagen, meine Frau fuhr mit dem älteren Sohn mit dem Velo. Sie fuhren noch eine weitere Runde.»

Zu Hause angekommen, spielte Ruholla Akbari mit seinem Kleinsten Fussball im Garten. «Ich filmte mehrere Minuten, weil es eine süsse Szene war.

wenn er grösser ist», erzählt der Vater. Dann sah er, wie seine Frau und sein älterer Sohn mit dem Velo auf den Fussgängerstreifen zufuhren. «Ich schwenkte die Handykamera auf die beiden. Sie stiegen von den Velos ab und betraten den Fussgängerstreifen. Da knallte es.» Beide werden auf dem Fussgängerstreifen von einem Volvo-SUV angefahren!

Ruholla Akbari sprang über den Zaun und rannte zum Unfallort. «Mein Sohn blutete am Kopf. Meine Frau lag neben dem Velo am Boden und hatte starke Schmerzen.»

Passanten und Anwohner leisteten Erste Hilfe

Sofort kamen Passanten und Anwohner zu Hilfe. Auch die Ambulanz war schnell zur Stelle. Per Zufall fuhr auch der Vorgesetzte der Frau vorbei und erkannte seine Angestellte. «Er übernahm gleich die Betreuung des unverletzten Bruders», sagt Akbari. «So konnte ich mit ins Spital.»

Nicht nur die Polizei interessierte sich für die Filmaufnahme des Unfalls. «Auch das Rettungspersonal wollte die Aufnahmen», so Ruholla Akbari. «Sie sagten, dass sie so Informationen über die Verletzungen bekommen könnten.»

Die afghanische Familie verbrachte am Sonntag mehrere Stunden bei der Polizei. Vater und Mutter wurden zum Unfall befragt. «Die Polizei ist sehr nett. Sie haben uns auch auf die Opferhilfe aufmerksam gemacht», sagt Akbari. Denn für die Familie ist der Horror noch lange nicht vorbei. Noch leiden sie alle unter den Folgen des Unfalls.

Der Vater sagt: «Der Sohn hinkt und hat Schmerzen am Bein. Er ist zudem noch immer so geschockt vom Unfall, dass er sich nicht über den Fussgängerstreifen traut», sagt Ruholla Akbari. Seine Frau hat Rücken- und Nackenschmerzen sowie Sehstörungen.


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