Das erste Gipfeltreffen zwischen dem neuen US-Präsidenten Joe Biden (78) und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (68) soll in der Schweiz stattfinden. Letzte Woche berichtete bereits die russische Zeitung «Kommersant» darüber.
Nun schreibt der «Tages-Anzeiger», in Berufung auf «absolut zuverlässige Quellen», dass das historische Ereignis «aller Voraussicht nach» in den nächsten zwei Wochen in Genf stattfinden soll.
Am Pfingstsonntag sei in Genf bereits eine Vorausmission der amerikanischen Luftwaffe gelandet, ein grosses Frachtflugzeug vom Typ Boeing C-17 Globemaster III. Die Landung wurde von Planespottern beobachtet. Einige von ihnen veröffentlichten Fotos des ungewöhnlichen Flugzeugs auf Twitter.
«Normalisierung im Interesse beider Länder»
Nach Konsultationen von Bidens Nationalem Sicherheitsberater Jake Sullivan mit dem Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, hiess es in einer in Washington und Moskau verbreiteten gemeinsamen Erklärung: «Das Treffen war ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung eines geplanten Gipfels zwischen den USA und Russland, dessen Termin und Ort zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben wird.» Sullivan und Patruschew waren am Montag im Genf zusammengekommen.
«Die Gespräche verliefen konstruktiv und ermöglichten trotz noch bestehender Differenzen ein besseres Verständnis für die gegenseitigen Positionen», hiess es in der Erklärung weiter. «Die Seiten brachten ihre Zuversicht zum Ausdruck, dass in einer Reihe von Bereichen für beide Seiten annehmbare Lösungen gefunden werden können.» Man sei sich einig gewesen, «dass eine Normalisierung der amerikanisch-russischen Beziehungen im Interesse beider Länder wäre und zu globaler Berechenbarkeit und Stabilität beitragen würde».
Über einen möglichen Gipfel mit Biden und Putin in der Schweiz wurde bereits seit Wochen spekuliert. Auch Finnland und Österreich wollten sich als Gastgeber ins Spiel bringen. Jetzt ist Aussenminister Ignazio Cassis (60) der Coup offenbar gelungen. (noo)