Reitschul-Bomber Kim S. (26) muss für vier Jahre in den Knast – unbedingt. Er hat sich der Gefährdung durch Sprengstoff und giftige Gase sowie der versuchten Brandstiftung in verbrecherischer Absicht schuldig gemacht. Für das Bundesstrafgericht steht fest, dass Kim S. den Sprengstoff herstellte und im August 2007 auch in der Reitschule deponierte. Es folgte mit dem Strafmass dann auch vollumfänglich der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Es gäbe keine Hinweise auf Komplizen. Die Beweise waren erdrückend: Sowohl die DNA des ehemaligen Neonazis als auch seine Fingerabdrücke wurden wurden auf dem Sprengsatz gefunden. Als strafmildernd führe der Richter an, dass der Verurteilte bei der Tat erst 18 Jahre alt war. Und, dass er der rechten Szene unterdessen abgeschworen habe.
Über 1500 Besucher drängen sich am 4. August 2007 zum Punkrock-Konzert ins Berner Kulturzentrum Reitschule. Es hätte eine Feuersbrunst werden sollen: Kurz vor Mitternacht deponiert Kim S. (26) einen schwarzen Rucksack unter das Mischpult der Musikanlage. Minuten später zündet er aus sicherer Entfernung die selbstgebastelte Bombe, gebastelt aus mit Benzin gefüllten PET-Flaschen.
Was der Neo-Nazi aus dem Berner Seeland nicht wusste: Der Gestank nach Benzin verriet den Rucksack. Der Sicherheitsdienst trug die Bombe ins Freie, noch bevor die hochgeht. Was Zeugen dann sahen, schockt. Der Detonation folgt ein fünf Meter hoher Feuerball! Nicht auszudenken das Inferno in der Halle, wenn der teuflische Plan des Neo-Nazis gelungen wäre.
Der Seeländer wurde erst 2010 gefasst. Er verkehrte damals in Neonazi-Kreisen. Als er einen Waffenerwerbsschein beantragt, durchsuchen Beamte seine Wohnung und finden ein Waffenarsenal sowie Bastel-Sets zum Bau eines Sprengkörpers.