Die Gebäudeversicherung erwartet rund 3000 Schadensmeldungen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Diese dürften vor allem beschädigte Hausdächer, Sonnenstoren und Solaranlagen betreffen. Auch vollgelaufene Keller- und Heizungsräume und vereinzelte Blitzeinschläge wurden verzeichnet.
Der Sturm hatte sich am frühen Mittwochabend über dem Berner Oberland zusammengebraut. Über Thun entlud sich ein Hagelwetter, wie es die Region seit langem nicht mehr erlebt hat. Baumnussgrosse Hagelkörner prasselten minutenlang nieder und dann goss es wie aus Kübeln.
Von Thun zog der Sturm Richtung Emmental ab. Ein weiteres Unwetter zog über die Westschweiz. Im Kanton Freiburg wurden Häuser und Strassen überflutet. Ein 63-jähriger Mann wurde verletzt und musste ins Spital gebracht werden. In der Waadt tobte der Sturm insbesondere in der Gegend von Yverdon-les-Bains.
Bei der Waadtländer Gebäudeversicherung gab es am Donnerstagnachmittag noch keine genauen Zahlen, denn die Schadenexperten seien noch unterwegs. Bis dato seien rund 90 Schadenfälle eingegangen, teilte die Versicherung auf Anfrage mit. Der vorläufige Sachschaden werde auf etwa 630'000 Franken geschätzt, eine Zahl, die sich aber in den nächsten Stunden noch verändern werde.
Auch bei den Privatversicherern häuften sich am Donnerstag die Schadensmeldungen. AXA Winterthur rechnet mit rund 2000 Meldungen und einer Schadensumme von rund sieben Millionen Franken. Die meisten Schäden habe der Hagel an Autos angerichtet, schreibt die Versicherung in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Auch die Allianz Suisse rechnet mit rund 2000 Schadenfällen und acht Millionen Franken Schäden. Das Gewitterereignis sei zwar lokal begrenzt, in seinen Auswirkungen aber sehr heftig. gewesen. «Die Durchschnittsschäden sind höher als gewöhnlich», wird Marianne Meier, Leiterin Schadenservice der Allianz Suisse in einer Mitteilung zitiert.
Beim Schweizerischen Versicherungsverband waren am Donnerstag keine Zahlen erhältlich.