Früher war Bernhard Falk Linksterrorist bei der Antiimperialistischen Zelle (AIZ), die mehrere Bombenanschläge in Deutschland verübte. Wegen vierfachen Mordversuchs sass er 13 Jahre im Gefängnis.
Heute ist Falk Konvertit, Salafist und Al-Kaida-Sympathisant. Regelmässig referiert er auf dem Youtube-Kanal «ImAuftragdesIslamTV».
Sein letztes Video kommt aus Davos. Und das lässt aufhorchen. Denn Falk stellt das WEF als Treffen der Islam-Feinde hin.
«Für uns Muslime ist das ein zentraler Ort, denn hier werden die Kriege gegen Muslime, die Ausbeutung der Muslime und die Bekämpfung des islamischen Widerstands verabredet», sagt Falk. So sei letztes Jahr am WEF die Intervention in Syrien entschieden worden.
«Wir Muslime können das nicht akzeptieren»
Falk ruft deshalb zum Widerstand auf: «Wir als Muslime müssen deutlich machen, dass dies nicht die Art und Weise ist, die wir akzeptieren können. Dass der Irrweg, der hier am WEF stattfindet, ein Weg ist, der am Widerstand der Muslime scheitern wird, Inshallah.»
Ist das eine Drohung gegen das WEF? Salafist Falk dementiert zwar und sagt: «Was ich sage, geht nicht gegen die Schweiz.» Doch der nächste Satz lautet: «Die Schweiz muss natürlich wissen, dass sie, wenn sie so etwas hier veranstaltet, eine schwere Verantwortung auf sich lädt.» Aus diesen Worten lässt sich durchaus eine Drohung ableiten.
Und das WEF ist ein Terrorziel, schliesslich trifft sich in Davos die Weltelite. Und seit den Attentaten von Paris gibt es eine neue Art der Bedrohung, wie Polizeikommandant Walter Schlegel zur «NZZ am Sonntag» sagte. Erstmals in Europa hätten Terroristen Angriffe mit Sprengstoffgürteln verübt und sich dabei getötet.
Erhöhte Terrorgefahr am WEF
Die Polizei übe seit den Pariser Anschlägen vermehrt «Aufklärungs- und Kontrolltätigkeiten» aus. So überprüfe sie etwa mithilfe von Hunden, ob in Autos Sprengstoff transportiert werde. Während des WEF, das vom 20. bis 23. Januar stattfindet, würden diese Kontrollen intensiviert. «Wir überwachen die Zufahrtswege nach Davos noch schärfer.»
Konkrete Hinweise auf geplante Angriffe gibt es aber laut Schlegel nicht. Es bestehe aber allgemein eine erhöhte Terrorgefahr. (sas/SDA)