Die Schweizer Armee, einst der Stolz des Landes, steht unter massivem Beschuss – und das nicht etwa nur aus linken Kreisen, welche die bewaffneten Truppen schon lange ins Pfefferland wünschen. Viele Soldaten berichteten in unserem Feedback von ihren WK-Erfahrungen; Spass gemacht hats fast niemandem.
Verheerend ist die Kritik von Thomas aus Fislisbach: «Die Schweizer Armee ist absolut lächerlich und fehl am Platz! In meinen bisherigen 4 WKs haben wir ausser warten, Diesel verbrauchen und Munition vernichten nichts gemacht. 80 Prozent der Zeit im Militär sitzt man rum. Zudem bin ich mir hundert Prozent sicher, wenn ein Ernstfall wäre, wüssten 98 Prozent der AdAs nicht, was sie machen sollten.»
Däumchendrehen im Ernstfall
Einen solchen «Ernstfall» erlebte O. aus Luzern im Oktober 2000 nach dem Bergrutsch von Gondo. Mit seiner Truppe reiste er ins Wallis – «in der Hoffnung, zum ersten Mal etwas Sinnvolles leisten zu können». Stattdessen landete O. in Bex, überall Schlamm und Wasser. Doch aufräumen durften er und seine Kameraden nicht – weil sie nicht zum Schaufeln ausgebildet waren! «Ein Trauerspiel sondergleichen. Über die Stimmung unter den sitzengelassenen WK-Soldaten muss ich wohl kein Wort verlieren», kritisiert der Soldat.
Auch Stefan Jauk aus Hochdorf hat fast nur ernüchternde Erfahrungen gemacht in seinen vier WKs: «Fakt ist, dass man tonnenweise Diesel in die Luft bläst, Helikopter anfordert für unnütze Übungen und die ganze Zeit wartet. Dazwischen kommen Komplexhaufen welche ihre Spezialausrüstung präsentieren und Soldaten irgendwelche Befehle erteilen.» Selbst ein Oberleutnant muss «bestätigen, dass die Soldaten nichts oder wenig zu tun haben.»
«Abschaffen!»
William aus St. Gallen stellt daher eine ultimative Forderung: «Dieser Alibi-Verein sollte sofort abgeschafft werden. Früh aufstehen und dann den ganzen langen Tag so tun, als ob man mega viel Arbeit hätte. Dabei gibt es bei den heutigen WKs fast nichts Sinnvolles zu tun.» Roland Birrer aus Aarau, schlägt vor, dass für die «sinnvollen Aufgaben» wie Bewachungen oder Katastrophenhilfe andere Institutionen des Staates einspringen sollten, etwa die Polizei.
Roli aus Wil ist ebenfalls der Meinung, dass die Armee abgeschafft gehört, weil sie zuviel koste und kein Feind da sei. Das Motzen über die Zeitverschwendung nervt ihn allerdings: «Man(n) könnte ja zum Beispiel ein Buch lesen, um sich weiterzubilden, oder mal etwas Eigeninitiative entwickeln. Aber stattdessen stellt man das Hirn ab und wartet bis man etwas vorgesetzt bekommt.»
Soldaten suchen das Risiko
Es gibt sie auch noch, jene, die sich für die Armee ins Zeug legen. Olivier aus Luzern empfand seine WKs als Grenadier in Isone immer als «sehr intensiv, spannend und bis ins letzte Detail geplant.»
Infanterieoffizier Dominik aus Freiburg stört sich an der derzeitigen Diskussion rund um die Schuldfrage für die Tragödie auf der Kander. Heute seien die Hierarchien in der Armee schon längst so aufgeweicht, dass jeder Soldat aus Sicherheitsgründen eine Übung verweigern dürfe. «Meine Erfahrung aus fast 700 Diensttagen ist ganz klar, dass die Soldaten deutlich risikofreudiger sind als die Vorgesetzten.» (hhs)
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