Uni Bern entwickelt
Eignungstest für Imame ab Mai 2017

Ab Mitte 2017 sollen Imame einen Eignungstest durchlaufen. Ausgelotet wird dabei etwa, welche Haltung die Kandidaten gegenüber Frauen oder Gewalt im religiösen Kontext haben. Entwickelt wird der Test von der Universität Bern.
Publiziert: 31.12.2016 um 23:57 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:52 Uhr

Pfarrer müssen eine Prüfung absolvieren, nun sollen auch Imame einen Eignungstest machen: Ab Mai 2017 wird an der Universität Bern erstmals ein Assessment durchgeführt, das Imame und Funktionsträger anderer Religionen auf radikale Tendenzen prüfen soll, schreibt die «NZZ am Sonntag».

Entwickelt wird der Eignungstest derzeit von Isabelle Noth, Professorin für Seelsorge und Religionspsychologie an der Universität Bern, und einem Kollegen aus der klinischen Psychologie. Ausgelotet wird dabei etwa, welche Haltung die Kandidaten gegenüber Frauen oder Gewalt im religiösen Kontext haben. Das Assesment wird im Rahmen einer interreligiösen Weiterbildung eingesetzt, die insbesondere die Seelsorge in Gefängnissen und Asylzentren im Fokus hat.

Inspirieren liess man sich dafür auch von den Reformierten. Wer Pfarrer werden will, muss schon seit längerem eine entsprechende Prüfung durchlaufen. Politiker sehen das Assessment als Testlauf: Funktioniere es, so müsse geprüft werden, ob es nicht flächendeckend für alle in der Schweiz tätigen Imame eingeführt werden soll.

FDP-Nationalrätin Doris Fiala sagt in der «NZZ am Sonntag»: «Klar definierte Mindestanforderungen an Imame können sinnvoll sein». Für ihren Tessiner Kollegen Marco Romano (cvp.) wäre ein solcher Eignungstest nur ein erster Schritt: «Wir brauchen eindeutig mehr Kontrollen.»

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