Die 13-jährige Lara wurde auf dem Schulweg in Eptingen BL von einem Auto in einer unübersichtlichen Kurve erfasst. Das Mädchen war mit dem Velo unterwegs. Seither liegt sie im Spital.
Laras Schicksal ist kein Einzelfall. Zahlreiche Kinder begeben sich in Schweiz täglich auf zum Teil äusserst gefährliche Schulwege. Ihre Eltern kämpfen oft vergeblich um sichere Strassen oder einen Schulbus. In der Schweiz sind Schulwege deshalb längst ein Politikum geworden. Die Unfälle auf dem Weg in die Schule oder in den Kindergarten häufen sich. In einigen besonders tragischen Fällen kam es sogar zu tödlichen Unglücken.
- Dezember 2008: Die 15-jährige Lynn Bühler aus Meggen LU wurde auf der Kantonsstrasse zwischen Meierskappel und Udligenswil angefahren. Ein 44-jähriger Lenker erfasste das Mädchen mit seinem Auto. Es starb noch an der Unfallstelle.
- November 2009: Die zwölfjährige Larissa wurde auf dem Schulweg in Reicheburg SZ totgefahren. Das Mädchen musste mit dem Velo stets eine 80-er Strecke überqueren, um zum Schulhaus in der Nachbargemeinde Buttikon zu gelangen. Am Unglückstag wurde Larissa mit voller Wucht vom Auto einer 38-Jährigen getroffen. Auch ihre Eltern kämpften seit geraumer Zeit für einen sicheren Schulweg.
- Januar 2010: Im Tessin starb die elfjährige Lisa auf dem Nachhauseweg von der Schulbus-Haltestelle. Eine Krankenschwester (46) aus Biasca TI fuhr im Fiat Punto das Kind tot. Der Fussgängerstreifen, über den die Schülerin lief, befand sich an einem gefährlichen Stelle. Vor ihrem Tod hatte die Gemeinde Malvaglia den Schulbus aus dem verkehrsberuhigten Dorfkern verdammt und ihn auf die vielbefahrene gefährliche Kantonsstrasse gezwungen. Nach Lisas Tod wurde die Bushaltestelle um 200 Meter verschoben – an eine Unterführung, die unter der Kantonsstrasse direkt in den Ort führt. Damit die Kinder den gefährlichen Zebrastreifen nicht mehr benutzen müssen.
- November 2011: Aharan (†8) kam nie mehr von der Schule nach Hause. Der Bub wurde auf dem Weg zur Schule in Ittingen BE auf dem Zebrastreifen von einem rückwärts ausparkenden Lastwagen überrollt. Der Zweitklässler starb an Unfallstelle. Am selben Abend traf es auch den zehnjährigen Silvan aus Worb BE. Der Bub fuhr mit dem Kickboard von der Schule nach Hause und wurde auf dem Zebrastreifen von einer Limousine mit voller Wucht erfasst. Auch er starb.
- November 2012: Michelle Pichler (13) hat Glück. Sie überlebt die Kollision mit dem Lieferwagen auf dem Zebrastreifen. Die Schülerin aus Laupersdorf SO war auf dem Weg in den Unterricht, als es krachte. 1Sie wurde 15 Meter weit geschleudert. Trotzdem kam sie nur mit Prellungen und Schürfwunden davon.
- November 2012: In Bellach SO fehlt für die Kinder einer Bauernfamilie ein sicherer Schulweg, der von 1317 auf 450 m ü. M. hinunter, vom Bauernhof und Bergrestaurant ins Tal führt. Darum setzte sich der älteste Bub, Simon Räuftilin (15), jeden Morgen ans Steuer eines Landwirtschafts-Suzuki und fuhr sich und seine vier Geschwister in die Schule. Das passte der Polizei nicht und der Bub musste vor Gericht. Er wurde zu einer Busse verdonnert. Seither kämpft der Vater gegen die Behörden.
- Januar 2013: Matteo aus Caslano TI wurde auf dem Schulweg von einer 66-Jährigen angefahren und hatte mit einem schweren Oberschenkelbruch überlebt. Der damals achtjährige Bub war auf dem Nachhauseweg. Die Strasse ist zweispurig, schnurgerade und gefährlich. Auf Matteos Schulweg fehlt ein Fussgängerstreifen. Für diesen kämpfte seine Mutter schon lange. Ohne Erfolg. Die Begründung der Gemeinde: Diese Strasse wird einfach von zu wenig Menschen überquert, als dass hier ein Fussgängerstreifen genehmigt würde.
- Oktober 2014: Eine 15-jährige Velofahrerin wurde auf ihrem Schulweg in Mettlen TG frontal von einem Lieferwagen-Lenker erfasst. Der Mann (59) wollte einen Traktor überholen. Das Kind verstarb an der Unfallstelle.
- September 2016: Die kleine Enja (†8) fuhr auf dem Veloweg von der Schule nach Hause. Da kam Stefan G. (22) mit seinem Auto herangebraust und überfuhr das Mädchen. Das Kind aus Niederwil AG starb später im Spital. Nach seinem Tod wurde das Tempo auf der gefährlichen Strecke von 80 Km/h auf 60 km/h gesenkt.
- Oktober 2017: Ein zehnjähriger Bub wurde auf dem Schulweg in Hägendorf SO von einem Auto erfasst. Er lief gerade über den Zebrastreifen, als ihn der Wagen einer 81-Jährigen überrollte. Wie durch ein Wunder überlebt der Schüler.
- Januar 2018: In Eptingen BL weigerte sich der Bauer Erich S. bereits vor einem Jahr, seine Tochter Sandra (13) in die Schule zu schicken. Weil der Schulweg zu lange und zu gefährlich sei. Derselbe, wo nun Lara angefahren wurde. Sandra darf nun eine nähere Schule in Oberdorf besuchen.
- Dezember 2018: Lazar Peric (†10) kam bei der Lastwagen-Tragödie von Effretikon ZH ums Leben. Der Bub war zusammen mit seinem zwölfjährigen Bruder Milos auf dem Nachhauseweg. Den Fussgängerstreifen überquerten die Buben auf ihren Trottinetts. Dieser befindet sich direkt beim Kreisel. Der 19-jährige LKW-Chauffeur übersah das Kind, als er aus dem Kreisel rausfuhr.
- Februar 2019: Tanja Spescha aus St. Peter GR bangt jedes Mal um ihre Kinder (5 und 8), wenn sie am frühen Morgen in die Schule gehen. Es herrscht reger Verkehr, da Touristen durch das Dorf ins Skigebiet Arosa fahren. Im Winter ist am Morgen auch noch die Schneeräumung in vollem Gang. Doch seit der Strassensanierung gibt es weder einen Fussgängerstreifen noch Schilder, die auf die Schulkinder aufmerksam machen. Die Mutter begleitet ihren Sohn und ihre Tochter, wann immer sie kann. Denn sie glaubt: «Der Fussgängerstreifen kommt erst, wenn ein Kind überfahren wird!»
Nicht jeder Schulweg ist so sicher, wie man es gerne hätte. Müssen Ihre Kinder ebenfalls einen gefährlichen Schulweg gehen? Schreiben Sie uns an community@blick.ch, via Kommentar oder schicken Sie uns ein Foto/Video direkt in der BLICK-App.
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