Er war 30 Jahre bei der Kantonspolizei Solothurn, war Chef der Region West und hat viel gesehen. Auch Tote. «Dass ich und meine Tochter einmal selber in einem Drama stecken, hätte ich nie erwartet», sagt Witold Konkol (66) aus Feldbrunnen SO.
«So einen Unfall zu überleben, ohne einen Kratzer. Ein Wunder!»
Am Samstag ist Witold Konkol mit Dunja (36) – sie hat das Down-Syndrom – am NLB-Eishockeyspiel EHC Olten gegen Hockey Thurgau. «Olten gewann 4:3», sagt Dunja. «Auf dem Heimweg hörten wir im Auto tolle Volksmusik.»
Ausserorts, bei Attiswil BE, passiert es. Gegen 20.15 Uhr kommt auf der 80er-Strecke in einer Kurve ein weisser BMW aus noch ungeklärten Gründen auf die Gegenfahrbahn.
«Wir sahen nur noch die beiden Lichter», sagt Witold Konkol. «Wir konnten nichts mehr tun.» Es kommt zum Frontal-Crash. Konkols schwarzer Peugeot 4007 hebt ab und landet neben den Bahngleisen auf dem Dach.
«Dann war es still», sagt der Vater. «Wir hingen in den Gurten umgekehrt im Auto», sagt Dunja. Sie habe die Hand ihres Vaters genommen und gefragt: «Papi, lebst du noch?» Er antwortete: «Ja, alles okay.»
Dann musste es schnell gehen, das Auto hätte Feuer fangen können. «Es gab nur noch ein Loch im Wrack. Hinten rechts», so Dunja. Sie kriecht hindurch. Ihr Vater folgt. «Unglaublich, dieses Gefühl, als wir draussen standen. Unverletzt. Wahrscheinlich half, dass unser Peugeot höher war und gute Airbags hatte», sagt der Ex-Polizist.
Über Unfall-Verursacher Nebojsa P.* (33), der vor Ort betreut wurde, möchten die Konkols nichts sagen. Er kam schwer verletzt ins Spital. Auch Dunja musste zur Kontrolle: «Ich war froh, als Papi, Mami und meine Schwester kamen und ich am gleichen Abend heim durfte.»
Sie realisieren: «Wir hatten zwei Schutzengel!»
Dunja hatte schon mal Glück. In den 1990er-Jahren wurde sie als Zuschauerin an einem Eishockeyspiel in Olten verletzt. Sie grinst: «Von einem dahergeflogenen Puck.»