Es ist Montagmorgen. In aller Früh fährt ein Lastwagenfahrer der Transportfirma Thurtrans mit seinem LKW von Laufen BL in Richtung Liesberg BL. Es wird seine letzte Fahrt sein.
Dem LKW-Chauffeur kommt ein Foodtruck entgegen. Am Steuer sitzt Salvatore B. * (33) – es kommt zum schrecklichen Unfall. Wie die Polizei vermeldet, öffnete sich eine «Seitenklappe des Laderaumes» des Foodtrucks und krachte in den Führerstand des LKW.
LKW-Chauffeur tot, Foodtruck-Mann unversehrt
Der Chauffeur des Lasters hat keine Chance und stirbt beim Crash. Salvatore B. überlebt den Zusammenstoss körperlich unversehrt.
Noch am Unfalltag sagte Thurtrans-Geschäftsführer Andy Luginbühl, dass der tödlich verunfallte Chauffeur verheiratet und Vater von zwei schulpflichtigen Kindern war. Nun zeigen BLICK-Recherchen: Beim Opfer handelt es sich um den Slowaken Lubomir M.** (†45). Die Trauer unter seinen Kollegen ist riesig. Auf dem Hof vor dem Thurtrans-Hauptsitz in Istighofen TG stehen blaue Lastwagen. Einen davon fährt Pavel Toth (38). Der Tod des Arbeitskollegen geht ihm sichtbar nahe. An seinem Rückspiegel ist ein schwarzes Band befestigt. Wie bei allen Chauffeuren – so gedenken sie Lubomir M.
«Lubomir war wie ein Bruder für mich»
Toth führt aus: «Lubomir war in der Schweiz, um für seine Familie in der Slowakei Geld zu verdienen. Doch er wird nie mehr zu seiner Familie nach Hause zurückkehren.» Frau und Kinder von Lubomir M. leben in seiner Heimat. Martin Tehlar (44) wohnte zusammen mit Lubomir M. und zwei weiteren Thurtrans-Chauffeuren in Estavayer-le-Lac FR. Er sagt zu BLICK: «Lubomir war wie ein Bruder für mich. In der Slowakei gingen wir zusammen in die Schule, kannten uns schon seit 40 Jahren. Eine schlimme Situation für uns alle.»
* Name geändert
** Name d. Red. bekannt