Bei einem Selbstunfall in Langrickenbach TG wurden in der Nacht zum Montag drei Personen schwer verletzt. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen. Kurz vor 0.45 Uhr waren ein Autofahrer (23) und zwei Mitfahrer in einem BMW auf der Mattwilerstrasse von Happerswil in Richtung Bruster unterwegs. Aus noch unbekannten Gründen geriet er kurz vor dem Dorfeingang rechts von der Strasse ab, kollidierte mit einem Kandelaber und in der Folge mit der Fassade eines Hauses.
Der Fahrer und ein Beifahrer (19) wurden schwer verletzt. Sie mussten durch den Rettungsdienst ins Spital gebracht werden. Der zweite Mitfahrer (19) wurde ebenfalls schwer verletzt und musste durch Einsatzkräfte der Feuerwehr Langrickenbach aus dem Auto befreit werden.
Blick konnte mit der Mutter des Beifahrers sprechen. Der Schock bei ihr sitzt immer noch tief. «Als ich gemerkt habe, dass mein Sohn noch nicht zu Hause ist und er mit dem Auto unterwegs ist, hatte ich bereits ein mulmiges Gefühl», so die Mutter zu Blick. Als sie dann noch die Ambulanz und den Heli gehört habe, hätte sich dieses «gewisse Gefühl» verstärkt. Die Mutter bestätigt, dass der Unfallwagen, ein BMW, ihrem Sohn gehört.
Mitfahrer im künstlichen Koma
Vom Unfall hätte sie zuerst von einer Nachbarin und dann aus den Medien vom Unfall gehört. «Als ich am Montagmorgen bei der Polizei angerufen habe, konnten die mir zunächst keine Informationen geben, da mein Sohn bereits volljährig ist.» Das Spital konnte sie schliesslich zu ihrem Sohn durchstellen. Obwohl die Ursache für den Crash noch nicht feststeht, ist sich die Mutter sicher: «So wie das Auto aussieht, waren sie nicht langsam unterwegs», so die Mutter.
Dank des Airbags hätten ihr Sohn und der Lenker enormes Glück gehabt. Für den jungen Mann auf der Rückbank sehe es dagegen weniger gut aus. «Er ist ins künstliche Koma versetzt worden.» Zu den Verletzungen ihres Sohnes und dem Fahrer will sie keine Angaben machen.
Auto sei mit rasender Geschwindigkeit in Fassade gekracht
Der Unfall habe im Haus für einen ziemlichen Knall gesorgt. Der Besitzerin des Hauses zufolge hat es gebebt, als das Auto in die Fassade gekracht ist. «Wir konnten seit dem Vorfall nicht schlafen und dachten auch vor allem an die Verunfallten», so die Bewohnerin weiter. Wie es weitergehe, wisse sie nicht. «Wir versuchen gerade, die ganzen Reparaturen in die Wege zu leiten.»
Etwas traurig sei sie schon. «Wir haben gerade letztes Jahr die Fassade streichen lassen und für den Garten höhere Pflanzen geholt, damit man von der Strasse nicht gleich in den Garten blicken konnte.» Der Sichtschutz wurde ebenfalls letztes Jahr vom Gärtner geplant und neu gemacht. Nun muss alles erneuert werden. Auch der Wintergarten wurde durch den Unfall beschädigt.
Die Hausbesitzerin ist überzeugt, dass das Auto mit ordentlicher Geschwindigkeit in die Fassade raste. Der Zaun beseht aus stabilem Holz und die Pfähle stecken im Beton. Die Verunfallten kenne sie nicht.
Mit Rega ins Spital geflogen
Laut den Anwohnern handelt es sich bei den jungen Männern um Ortskundige aus der Gemeinde. Einer der Ersthelfer sagt zu Blick: «Wir lagen schon im Bett, als wir ein Pfeifen und dann einen lauten Knall hörten. Wir rannten alle raus, auch die Nachbarn und die Bewohner des betroffenen Hauses rannten auf die Strasse.» Die Ersthelfer hätten «einfach nur funktioniert», sagt der Mann.
Gemeinsam hätten sie das Gebüsch entfernt, um an das Auto zu kommen. «Der Wagen sah wie eine zerquetschte Karton-Schachtel aus.» Zwei Personen hätten aus dem Auto steigen können, der dritte Mann habe von der Feuerwehr geborgen werden müssen.
Nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst wurde er durch die Rega ins Spital geflogen. Zur Spurensicherung und Klärung der Unfallursache kam der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Thurgau vor Ort. Der Sachschaden ist mehrere Zehntausend Franken hoch. Während der Unfallaufnahme sperrte die Feuerwehr den betroffenen Strassenabschnitt für mehrere Stunden und leitete den Verkehr um.