In Laax GR ist am Montag ein Lehrling (†17) bei Unterhaltsarbeiten von einer Luftseilbahn erfasst worden und beim anschliessenden Sturz verstorben.
Der Bergbahn-Stift befand sich mit einem Arbeitskollegen auf der Stütze 2 der Luftseilbahn Laax – Crap Sogn Gion GR. Die beiden waren mit Schmierarbeiten an den Seil-Sätteln beschäftigt, als der Teenager um 14.30 Uhr von einer Kabine, die nach oben fuhr, erfasst und so von der Arbeitsplattform gerissen wurde.
Er prallte erst auf die Kabine, dann stürzte er vierzig Meter in die Tiefe. Nach den ersten Massnahmen des Rettungsdienstes der Bergbahnen konnte die Crew der Luftrettung nur noch den Tod des Verunfallten feststellen.
War er ausreichend gesichert?
Warum der Lehrling runterstürzte, ist noch unklar. Auf der Arbeitsplattform habe es jedoch ein Geländer gegeben, bestätigt Roman Rüegg, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden gegenüber Blick. «Ob der Lehrling ausreichend gesichert war, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.»
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Beim Todesopfer handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Schweizer aus der Region. Zum Anstellungsverhältnis und zum Alter des zweiten Bergbahnmitarbeiters möchte die Kantonspolizei auf Anfrage keine Angaben machen.
«Es tut uns unfassbar leid»
Die Weisse Arena Gruppe, zu denen die Bergbahn in Laax gehört, nimmt Stellung zum Unglück: «Wir sind unsagbar traurig und tief betroffen über den Tod unseres Lernenden, der bei seiner geschätzten Arbeit als Seilbahn-Mechatroniker aufgrund eines tragischen Arbeitsunfalls sein Leben lassen musste», teilt die Medienstelle auf Anfrage von Blick mit. Man sei in Gedanken bei den Angehörigen.
Auch Markus Wolf (49), CEO der Weisse Arena Gruppe, zeigte sich von der Tragödie betroffen: «Es tut uns unfassbar leid, dass ein Lehrling, der sich uns anvertraut hatte, sterben musste. Es macht mich tief betroffen.» Mit so einem Unfall habe man nicht gerechnet. «Es waren Routinearbeiten, die durchaus im zweiten Lehrjahr alleine ausgeführt werden können», erklärt der CEO.
Ob der Lehrling ausreichend gesichert war oder nicht, könne auch Wolf derzeit nicht sagen. «Wie der Unfall genau passiert ist, wissen wir nicht.»
Die Kollegen aus dem Betrieb seien am Montag von einem Care Team betreut worden. Einige Mitarbeitende haben sich am Montagabend zusammengefunden, um die Ereignisse zu verarbeiten. «Wichtig ist, dass man in so einer Situation miteinander redet», sagt Wolf. «Sonst besteht die Gefahr, dass man es in sich hineinfrisst. Für die Betroffenen aus dem Betrieb ist das ein unglaubliches Ereignis und deshalb ist es gut, wenn man es gemeinsam verarbeiten kann.»
«Unfall nicht unbemerkt geblieben»
Die betroffene Bahn stehe am Dienstag still, weil die laufenden Untersuchungen dies erfordern. «Die anderen Bahnen laufen, der Betrieb im Skigebiet funktioniert mit Ausnahme der betroffenen Bahn normal», erklärt die Medienstelle.
In der Kabine, auf die der Lehrling prallte, bevor er stürzte, befanden sich laut Polizei Menschen. «Der Unfall ist nicht unbemerkt geblieben», sagt Roman Rüegg. Die Bergbahnen in der beliebten Wintersport-Region waren zum Unfallzeitpunkt in Betrieb. Als der Lehrling mitgerissen wurde, kam es zu einer Unterbrechung.
Gemeinsam mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) und der Staatsanwaltschaft ermittelt die Kantonspolizei Graubünden den Hergang dieses Arbeitsunfalls. (jwg/jmh/ct)