Der Unfall, der sich am 5. Juli 2010 oberhalb von Zermatt ereignete, ist bis heute noch vielen präsent. Ein Hubschrauber donnerte auf rund 3000 Metern in die Fassade der 2009 erbauten Monte-Rosa-Hütte. Der Pilot wurde dabei verletzt.
Weshalb der «Kristall» – ein gemeinsames Bauwerk der ETH Zürich und dem Schweizerischen Alpenclub SAC – dem Helikopter zum Verhängnis wurde, war lange unklar.
Fehler des Pilots
Jetzt, fast anderthalb Jahre nach dem Vorfall, liegt der Untersuchungsbericht des Büros für Flugunfalluntersuchungen (BFU) vor. Das Fazit: Die Platzverhältnisse auf der Terrasse der Monte-Rosa-Hütte waren viel zu eng und erwiesen sich als ungeignet für eine Helikopter-Landung.
Mit seinem Landemanöver hatte der Pilot eine Fehlentscheidung getroffen. Denn die Terrasse eigne sich lediglich für das An- und Abhängen einer Unterlast, heisst es im Bericht. Der offizielle Helikopter-Landeplatz befinde sich dreissig Meter von der Hütte entfernt.
Es fehlten fünfzig Zentimeter
Trotzdem setzte der Pilot im Juli vergangenen Jahres mit dem Helikopter des Typs «Aérospatiale SA-315 Lama» zur Landung an. Ein halber Meter fehlte, bis der Hubschrauber den Boden berührte. Dann wurde der Platzmangel zum Verhängnis – der Hauptrotor des Helikopters berührte die Fassade des Hightech-Gebäudes.
Der Hubschrauber kippte zur Seite, der Pilot verlor die Kontrolle über die Maschine. Er wurde bei dem Aufprall verletzt und musste ins Spital gebracht werden.
Da er bereits 2004 in einen Unfall verwickelt war, hat er die Air Zermatt nach dem Zwischenfall verlassen. Die «Lama» ist inzwischen durch einen «Ecureuil B3» von Eurocopter ersetzt worden. (nsg)