Der Schweizer Alpen-Club (SAC) und der Schweizer Bergführerverband (SBV) fordern deshalb, dass alle in den SAC-Führern aufgelisteten Sommerrouten in der 145 Quadratkilometer grossen Kernzone rund um die bekannte Greina-Hochebene und den Piz Adula weiterhin begangen werden dürfen. Das teilten SAC und SBV am Mittwoch mit. Ihre Stellungnahmen zur Vernehmlassung über das Regelwerk des Parks sind weitgehend identisch.
Auch für die Liste der erlaubten alpinen Winterrouten fordern die Organisationen «wichtige Ergänzungen». Zudem soll auf den alpinen Routen eine «gewisse Freiheit» herrschen. Der in SAC-Führern und auf offiziellen Karten eingezeichnete Routenverlauf soll «lediglich »orientierenden Charakter« haben.
Das sei vor allem aus Sicherheitsgründen nötig. Berggänger sollen ihre Routen den Verhältnissen anpassen können.
Weiter soll die »Förderung des sanften Bergsports« als Zweck des Nationalparks im Parkvertrag verankert werden. Der Bergsport sei als »integraler Teil von Erholung, Umwelt-Sensibilisierung und regionaler wirtschaftlicher Entwicklung zu sehen und zu stärken«, schreibt der SAC. Der Park habe nur eine Chance, wenn er die Bergsportlerinnen und Bergsportler nicht ausschliesse.
Beispiele aus der ganzen Welt zeigten, dass in Nationalpärken Naturschutz und Bergsport ideal harmonieren können, betont der Bergführerverband. Ein gutes Beispiel sei der österreichische Nationalpark Hohe Tauern, wo die »alpine Wegefreiheit und die freie Betretbarkeit der Flächen" gesichert seien.
Schliesslich fordern SAC und SBV die Einrichtung einer Kompetenzgruppe, der Fachleute der beiden Organisationen angehören. Die Gruppe soll die Parkträgerschaft bei der Handhabung des Weggebotes beraten und ebenso bei allfälligen Anpassungen des Routennetzes.
Alpenclub und Bergführerverband zeigen sich überzeugt, dass ihre Forderungen umsetzbar sind. Die Anliegen stünden nicht im Widerspruch zur Pärkeverordnung des Bundes. Beide Organisationen betonen zudem, dass sie die Einrichtung neuer Grossschutzgebiete grundsätzlich unterstützen.
Das Regelwerk des Parc Adula befindet sich noch bis Ende Januar in der öffentlichen Vernehmlassung in den 17 Standortgemeinden. Danach werden letzte Anpassungen am Park-Regelwerk vorgenommen und die Stimmberechtigten der Gemeinden können entscheiden, ob sie den Park auf ihrem Gemeindeboden wollen.
Das Parkgebiet erstreckt sich von Disentis im Bündner Oberland im Norden bis nach Buseno im südlichen Misox. Die Kern- und die Umgebungszone zusammen liegen auf einer Fläche von 1230 Quadratkilometern.