Die Zeit ist reif für eine neue Landesausstellung. So geht es zumindest aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Marktforschungsinstitut Intervista im Auftrag des Vereins Nexpo (Neue Expo) durchgeführt hat. 1027 Schweizerinnen und Schweizer zwischen 15 und 79 Jahren haben daran teilgenommen.
Die Nexpo ist ein Zusammenschluss von Schweizer Städten, die eine Landesausstellung lancieren möchten. Mit dieser Absicht stossen sie, wie es scheint, auf offene Ohren: 74 Prozent der Befragten würden es begrüssen, wenn in sechs bis sieben Jahren eine neue Expo stattfände – 85 Prozent sind es bei denen, die schon die letzte besucht haben.
20 Jahre ist es her, dass in der Drei-Seen-Region die Expo.02 stattfand. Sie verzeichnete mehr als zehn Millionen Eintritte. Laut Bundesrat bilden Landesausstellungen eine wichtige Tradition. Sie tragen demnach nicht nur zum Zusammenhalt des Landes bei, sondern fördern auch die Diskus-sion über Zukunftsperspektiven und können zudem von kulturellem und wirtschaftlichem Nutzen sein.
Schwerer Stand
Und doch stiess das Konzept nicht mehr überall auf Begeisterung. 2016 lehnten die Stimmberechtigten in St. Gallen und im Thurgau einen Planungskredit für eine Expo 2027 in der Ostschweiz ab. Gründe waren die hohen Kosten – und der Zweifel, ob eine Landesausstellung überhaupt noch zeitgemäss ist.
Eine Expo im traditionellen Sinne hält Christina Hanke, kaufmännische Leiterin des Vereins Nexpo, tatsächlich nicht mehr für angemessen: «Man muss neue Wege gehen.» Die nächste Landesausstellung müsse günstiger und nachhaltiger gestaltet werden: «Wir möchten nicht mehr Gebäude auf- und wieder abbauen, sondern mit Zwischennutzungen arbeiten und Projekte lancieren, die die Landesausstellung überdauern.»
Nachhaltiger und günstiger
So sehen es auch die Befragten der Intervista-Studie: Zwei Drittel der Schweizer wollen eine günstigere Ausstellung als die von 2002, 83 Prozent wünschen sich, dass eine nächste Landesausstellung klimaneutral über die Bühne geht.
Aktuell setzen sich neben dem Verein Nexpo auch andere für deren Durchführung ein. Der Gruppe Svizra27 etwa schwebt eine Expo rund ums Thema Arbeit in der Nordwestschweiz vor.
Bund und Kantone wünschen sich eine Zusammenarbeit der verschiedenen Projekte. Sollte sie nicht zustande kommen, wird voraussichtlich 2024 entschieden, welches Projekt den Zuschlag erhält. So oder so: Für Christina Hanke ist klar: «Bisher hatte jede Generation ihre Landesausstellung – auch die jetzige möchte eine.»
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