Patrick Bolliger (38) krault seiner Hündin Contessa den Kopf. Die fünfjährige Deutsche Dogge hat sich ihre Streicheleinheiten verdient. «Sie hat das wirklich super gemacht», sagt der Kaufmann. «Ich will mir gar nicht vorstellen, was ohne sie passiert wäre.»
Am Samstagmorgen – die Sonne geht gerade auf – klingelt es in Menziken AG an der Haustür der Bolligers. Da Patrick noch schläft, öffnet Mutter Lydia (68). «Vor ihr standen zwei vermummte Männer. Sie zögerten keine Sekunde, spritzten ihr mit einem Pfefferspray in die Augen», erzählt der Sohn.
Als die Rentnerin zu schreien beginnt, schlagen die Räuber sie mit einem Gegenstand nieder. «Ich hörte ein Rumpeln, rannte sofort hinunter und sah meine Mutter am Boden liegen. Überall war Blut, es war der blanke Horror.» Bolliger will die Täter vertreiben. «Verschwindet oder ich mache euch fertig», ruft er.
Die Gangster wollen auch ihn ausser Gefecht setzen, doch der Pfefferspray funktioniert nicht mehr. «Bevor sie reagieren konnten, kam Contessa heruntergeschossen. Wie wild rannte sie auf die Kerle zu. Sie bekamen Panik und flüchteten.» Die Deutsche Dogge hinterher.
Lydia Bolliger muss ins Spital. Auf der Stirn hat das Grosi eine sieben Zentimeter lange Wunde, ein Finger ist gebrochen, der Körper übersät von blauen Flecken. Ihr Sohn: «Eine alte Dame so zu schlagen, ist nur noch primitiv.»
Contessa kehrt Minuten nach dem Überfall brav ins Haus zurück. Die Räuber hat sie vertrieben. «So schnell kommen die nicht mehr», meint Bolliger.
Seine vierbeinige Heldin wedelt mit dem Schwanz. «Sie ist sehr lieb und ruhig. Aber gegen die Räuber hat sie ihr Revier verteidigt – zum Glück.»