Diese Liste lässt das Herz jedes Autofans höher schlagen: sechs Bugattis, neun Ferraris, vier Lamborghinis, sieben Rolls-Royces, dazu auch exotische Marken wie Koenigsegg oder Pagani und viele mehr – 61 Supercars mit insgesamt 41'000 PS!
Sie gehören alle Khadem al-Qubaisi (47), dem Ex-Präsidenten der Zürcher Falcon Bank. Ein Gericht in Genf macht nun aber Jagd auf seine Luxusautos mit Schweizer Kennzeichen. Denn: Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wegen Verdachts auf Korruption und Geldwäsche.
Die «billigen» Fahrzeuge bereits gefunden
Elf der gesuchten Fahrzeuge wurden bereits in einer Garage in Genf gefunden. Dabei handelt es sich aber eher um die «billigen» Exemplare – mit einem überschaubaren Gesamtwert von 2,17 Millionen Franken. Die ganze Sammlung ist mindestens 45 Millionen Franken wert. Die Jagd nach den 50 restlichen Autos stockt momentan.
Die Bundesanwaltschaft hat zwar inzwischen einen weiteren Teil der Sammlung in der Garage eines Autohändlers bei München aufgespürt. Um die Autos sicherzustellen zu können, musste sie aber ein Rechtshilfeersuchen an die deutschen Behörden stellen – bisher jedoch ohne Erfolg.
Qubaisi will nur Strohmann gewesen sein
Qubaisi war nicht nur Präsident der Zürcher Falcon Bank, sondern auch Leiter des emiratischen Staatsfonds IPIC. Laut einem Gerichtsurteil gegen ihn soll er seinen Fonds dazu gebracht haben, in die italienische Bank Unicredit zu investieren. Er selbst hielt aber im Geheimen Aktien von derselben Bank. Umgerechnet gingen dem Fonds deshalb über 160 Millionen Franken verloren.
Der Genfer Anwalt Marc Hassberger bestätigt gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass er für den geprellten Staatsfond in Abu Dhabi verschiedene rechtliche Schritte gegen Qubaisi eingeleitet hat. Darunter eben die Beschlagnahmung dessen luxuriöser Autosammlung.
Qubaisi wurde in Abu Dhabi bereits wegen Veruntreuung verurteilt, sitzt dort seit drei Jahren in Haft. Er selbst sagte in einem Interview mit dem «Wall Street Journal», dass er in dieser Affäre lediglich ein Strohmann sei.
472 Millionen Dollar eingesackt
Das ist aber nicht alles, was er auf dem Kerbholz hat. Qubaisi gehört zu den zentralen Figuren des sogenannten 1MDB-Skandals. 2015 wurde bekannt, dass Milliarden aus dem malaysischen Staatsfonds abgezogen wurden. Qubaisi soll laut den Ermittlern bei den illegalen Geschäften in Malaysia geholfen und dafür 472 Millionen Dollar eingesackt haben.
Bei der 1MDB-Affäre sollen rund sechs Milliarden Dollar an mutmasslich illegalen Geldern durch die Schweiz geflossen sein. Im Zuge dessen eröffnete die Bundesanwaltschaft in der Schweiz ein Verfahren gegen Qubaisi. Deshalb wird nun auch versucht, einen Teil seiner Vermögenswerte zu beschlagnahmen.