Auch in diesem Herbst und Winter wird es an den Marroni-Ständen duften. Denn Kastanien gibt es zur Genüge. Das war im Sommer alles andere als garantiert. «Wegen der anhaltenden Trockenheit hatten wir grosse Sorgen, dass die Edelkastanien unter dem Wassermangel leiden könnten», sagt Kastanien-Beauftragter Paolo Bassetti (61), «doch nun überrascht uns der Ertrag.» Die Laubbäume seien reich an Früchten. «Die Maronen sind zahlreich und auch recht gross», sagt Bassetti.
Rekord von 2021 wird wohl nicht gebrochen
Seit einigen Wochen tragen Sammler die Kastanien aus allen Teilen des Tessins in die vier Sammelstellen, die Paolo Bassetti betreut. Die Zentren sind in Cadenazzo TI, Biasca TI, Vezia TI und Stabio TI. «Wir haben schon über 25 Tonnen zusammen und sind erst auf halber Strecke», sagt der Kastanienchef. «Es sind auch mehr Personen, die mitmachen, als in den vergangenen Jahren.» Ob jedoch der absolute Rekord vom letzten Jahr gebrochen wird, bleibe abzuwarten. 2021 wurden sagenhafte 75 Tonnen Marroni zusammengetragen.
Bis zu drei Franken fürs Kilo Maronen
Für dieses Jahr rechnet Paolo Bassetti mit mindestens 40 Tonnen. Für ein Kilo kleiner Maronen werden 1.50 Franken bezahlt, für ein Kilo der grossen drei Franken. Letztere sind für die Marroni-Stände gedacht, während die kleineren Früchte getrocknet und zu Mehl verarbeitet werden. Warum die Dürre den Kastanien nicht geschadet hat, dafür hat Paolo Bassetti auch keine Erklärung. «Insgesamt kann man feststellen, dass der Wald die Trockenheit recht gut überstanden hat», sagt Bassetti.