Auch die Zufriedenheit und die Wahrscheinlichkeit, weiterhin im Pflegeberuf arbeiten zu wollen, stiegen wieder etwas an, wie die Universität Bern am Mittwoch mitteilte.
Der Spitalpflegereport basiert auf einer Umfrage unter 3400 Pflegefachpersonen aus 22 Schweizer Spitälern. Im Vergleich zur Zeit der Covid-19-Pandemie verspürten die Pflegefachpersonen demnach weniger emotionale Erschöpfung (- 6,5 Prozent) und weniger Zeitdruck (- 2,3 Prozent). Auch die Stressbelastung wurde als etwas tiefer eingeschätzt.
Die Zufriedenheit unter den Pflegenden befindet sich laut der Mitteilung der Universität Bern nun fast wieder auf dem Niveau vor dem Ausbruch der Pandemie. Auch die Wahrscheinlichkeit, in zwei Jahren weiterhin im gleichen Beruf zu arbeiten, steig leicht an. Sie liegt jedoch immer noch rund fünf Prozent tiefer als vor der Pandemie.
Als positive Einflussfaktoren für die Arbeitszufriedenheit wurden vor allem eine gute Teamkultur, hohe Entscheidungsbefugnisse, ausgebaute Weiterbildungsmöglichkeiten und eine umfassende Nutzung des digitalen Potenzials genannt. Die Zufriedenheit mit der Bezahlung ist laut der Universität dagegen nach wie vor tief und liegt trotz einer leichten Zunahme gegenüber den letzten beiden Jahren weiterhin 14 Prozent unter der Zufriedenheit vor der Pandemie.
Die Arbeitsbelastung wurde von den Pflegerinnen und Pflegern in der im Sommer und Herbst 2023 durchgeführten Befragung sogar als höher eingeschätzt als im Jahr davor. Dies habe besonders mit Personalwechseln, Umstrukturierungen und dem Einsatz von Temporärpersonal anstelle von Festanstellungen zu tun, hiess es von der Universität Bern.
Die Umsetzung der Pflegeinitiative wurde von den Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern als gering eingestuft. 60 Prozent der Pflegefachpersonen gaben an, dass ihr Spital noch nicht aktiv an der Umsetzung der Pflegeinitiative arbeitet. (SDA)