Seit 2015 geht die Zahl der Adoptionen in der Schweiz wieder nach oben. 363 Kinder - und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr - konnten 2016 eine neue Familie finden, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet.
Dieser Trend soll ab 2018 weiter verstärkt werden. Denn dann dürfen auch homosexuelle Paare in einer eingetragenen Partnerschaft ihre Stiefkinder als eigene anerkennen. Diese Anpassung im Adoptionsrecht geht auf einen Bundesratbeschluss zurück. «Es gibt sicher Nachholbedarf bei den Paaren, die bisher ihre Stiefkinder nicht adoptieren konnten», sagt Judith Wyder, Expertin für Adoptionen beim Bundesamt für Justiz zur «Schweiz am Wochenende».
Weiter sieht die Revision des Adoptionsrechts vor, dass Eltern bereits mit 28 und nicht wie bisher erst mit 35 Jahren adoptieren dürfen. Und ein Paar muss künftig auch nicht mehr mindestens fünf Jahre in einer Beziehung gelebt haben. Drei Jahre werden ausreichen.
Obwohl dank diesen Neuerungen mehr Kinder adoptiert werden können, wird auch ein anderer Trend verstärkt: Die Suche nach leiblichen Eltern. 2016 meldeten sich 46 Personen bei der Fachstelle Pflege- und Adoptivkinder Schweiz, um Hilfe bei der Findung ihrer Erzeuger zu kriegen. (man)