Schweiz nicht auf Kurs
CO2-Austoss steigt, statt zu sinken

Bis 2050 will die Schweiz klimaneutral werden. Doch neue Zahlen zeigen, dass der Treibhausgas-Ausstoss steigt.
Publiziert: 11.04.2023 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2023 um 09:26 Uhr
Hauptgrund für die gestiegenen Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 sind laut dem Bundesamt für Umwelt die kalten Temperaturen im Winter. (Symboldbild)
Foto: Michael Probst

Der Treibhausgas-Ausstoss ist in der Schweiz 2021 um knapp drei Prozent angestiegen. Grund dafür ist laut dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) der kalte Winter. Auch die Emissionen des Verkehrs sind leicht angestiegen.

Der Ausstoss von Industrie und Landwirtschaft blieb weitgehend unverändert, schrieb das Bafu in einer Mitteilung vom Dienstag.

Ziel verpasst

Insgesamt wurden in der Schweiz im Jahr 2021 45,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestossen. Damit lagen die Emissionen 18,2 Prozent tiefer als im Jahr 1990. Bis 2020 wollte die Schweiz ihre Emissionen um 20 Prozent senken. Dieses Ziel wurde jedoch verfehlt. Bis 2030 will die Schweiz ihre Emissionen halbieren, bis 2050 strebt der Bundesrat Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen an.

Den grössten Anstieg verzeichnete der Gebäudesektor mit 12,5 Prozent. Der starke Einfluss der Wintertemperaturen auf die Emissionen zeigt laut Bafu, dass immer noch ein grosser Teil der Gebäude mit Öl und Gas beheizt wird.

Dennoch ist seit einigen Jahren ein rückläufiger Trend bei den Emissionen zu beobachten. Die 11,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, die 2021 im Gebäudesektor emittiert werden, bedeuten einen Rückgang um 30 Prozent gegenüber 1990.

Verkehr stösst am meisten CO2 aus

Grösster Emittent blieb 2021 der Verkehr mit 13,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Gegenüber dem Vorjahr hat der Verkehrssektor damit rund 1,5 Prozent mehr CO2 ausgestossen, gegenüber 1990 haben die Emissionen aber um rund 7 Prozent abgenommen. Grund für die Abnahme gegenüber 1990 sind laut Bafu die Corona-Massnahmen, die auch 2021 das Verkehrsverhalten beeinflussten und zu tieferen Emissionen führten als in den Jahren vor der Pandemie.

Der Ausstoss der Landwirtschaft betrug 2021 6,5 Millionen Tonnen, der Ausstoss synthetischer Treibhausgase, wie zum Beispiel Kältemittel, 1,4 Millionen Tonnen und der Ausstoss aus der Abfallbewirtschaftung 1,1 Millionen Tonnen. (SDA)

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