Trauer um Ildo (†62)
Er wollte nur Grünzeug wegbringen

Am Mittwoch ist auf dem Areal der ehemaligen Stahlfirma Ferro in Wohlen AG ein Kipper ins Schleudern geraten und stürzte mehrere Meter tief in ein mit Wasser gefülltes Rückhaltebecken. Der Fahrer Ildo P. verstarb noch vor Ort.
Publiziert: 29.05.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:51 Uhr
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Jürg Conrad trauert an der Stelle, an der sein Arbeitskollege Ildo P. starb.
Foto: Ralph Donghi
Von Ralph Donghi

Traurig kauert Jürg Conrad (63) an der Stelle, an der sein Arbeitskollege Ildo P.* († 62) starb. «Es ist so schrecklich», sagt er zu BLICK. «Vor seinem Tod haben wir noch über den FC Wohlen und den Fifa-Skandal gesprochen. Und wenige Minuten später ist Ildo tot. So schnell kann das Leben vorbei sein.»

Das Drama ereignet sich am Mittwoch auf dem Areal der ehemaligen Stahlfirma Ferro in Wohlen AG. In dem heutigen Industriepark arbeiten vier Hauswarte für die Vermieterin, die Ferrowohlen AG. Einer von ihnen war seit August 2011 der zweifache Vater Ildo P.

«Jetzt sind wir leider nur noch zu dritt», sagt Jürg Conrad. «Ildo hatte am Morgen eine Hecke geschnitten und wollte mit dem Muldenkipper das Grünzeug wegbringen, an eine Stelle am anderen Ende des Areals.» Doch kurz nach 10.30 Uhr passiert das Unglück.

«Auf einer Überwachungskamera ist zu sehen, dass er während der Fahrt auf dem ­Kipper zusammensackt», so Ferrowohlen-Verwaltungsratsmitglied Peter Wertli (72). «Wir vermuten, dass er gesundheitliche Probleme hatte, womöglich eine Herzattacke.»

Sicher ist: Der Kipper gerät ins Schleudern, kommt rechts vom Weg ab, durchbricht eine Abschrankung und stürzt mehrere Meter tief in ein mit Wasser gefülltes Rückhalte­becken. Das Gefährt bleibt auf der Seite liegen, ragt nur noch teilweise aus dem Wasser. Laut der Polizei liegt Ildo P. leblos darauf.

Sofort schlagen Passanten Alarm, steigen ins Becken und versuchen, Ildo P. wiederzubeleben. Rasch sind auch Polizisten und Sanitäter an der Unfallstelle. Sie übernehmen noch im Becken die Reanimation. Die Feuerwehr birgt Ildo P. aus dem Becken. Erneut wird versucht, ihn zurück ins Leben zu holen. Ohne Erfolg.

«Ich habe gehört, was passiert war», so Jürg Conrad. «Doch ich ging nicht zu den Rettern, ich wollte Ildo nicht tot sehen.» Den Hauswart schmerzt das Ableben des Kollegen: «Ildo war toll. Ruhig, hilfsbereit, und man konnte sich gut mit ihm unterhalten», so Conrad. «Er war ein grosser Fussballfan und Pferdenarr.» Verwaltungsrat Peter Wertli ergänzt: «Ildo ist ein grosser Verlust und fehlt uns schon jetzt.»

* Name der Redaktion bekannt

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