Bei der Sportart Downhill Skateboard fahren Sportlerinnen und Sportler alleine oder in Gruppen mit einem Longboard – ein verlängertes Skateboard – einen Berg oder Hügel hinunter. Gefahren wird auf der Strasse und gebremst wird mittels verschiedener Rutschtechniken mit den Händen, aber auch stehend. Bei der Disziplin «Downhill» geht es insbesondere darum, die Strecke möglichst schnell zu fahren. Jährlich werden in dieser Disziplin weltweit Rennen organisiert, bei denen die Teilnehmenden mit teils über 100 km/h den Berg runter flitzen.
Speed, Adrenalin und Lebensfreude – das ist es, was die Sportlerinnen und Sportler suchen. Eine 25-jährige Frau fand am Montag in einer Kurve in Erlinsbach bei der Ausübung ihres liebsten Hobbys den Tod. Wie die Sportart funktioniert und welche Gefahren auf den Strassen lauern, erklärt Simon von Allmen. Er ist Geschäftsführer vom Dachverband Swiss Skate, der den Rollsport in der Schweiz vereint.
Ähnlichkeiten zum Skisport
Auf Sportgeräten wie Inlineskates, Skateboards, Longboards oder auch dem Luge, einer Art Schlitten, fährt man auf asphaltierten Strassen entweder um Zeit oder gegeneinander, erklärt von Allmen gegenüber Blick.
Er bestätigt auch, dass das Fahren auf Kantonsstrassen und Strassen mit viel Verkehr verboten ist. «Darum organisiert Swiss Downhill, unser Mitgliedsverband, Veranstaltungen, bei denen Strassen gesperrt und gesichert werden. Man kann sich das ein bisschen wie beim Ski Alpin vorstellen», so der Geschäftsführer von Swiss Skate. Auf ungesicherten Pisten mit Fangnetzen werde auch Skifahren schnell sehr gefährlich.
Matten und Stroh mindern Verletzungsgefahr
Mit Fangnetzen werden aber die Strassen bei Downhill-Events nicht gesichert. «Die Sturzräume werden in der Regel mit Matten und Strohballen gesichert, um das Verletzungsrisiko zu minimieren», führt von Allmen aus. Auf die Frage, wie gefährlich dieser Sport ist, findet er: «Wie jeder Sport birgt auch dieser seine Risiken, die man nie ganz ausschliessen kann, wie man an der jüngsten traurigen Begebenheit sieht». Die meisten Verletzungen seien aufgeschürfte Knie, gebrochene Handgelenke oder ramponierte Schlüsselbeine.
Was die Sportlerinnen und Sportler antreibe, sei das Duell mit der Konkurrenz. «Wie bei anderen Sportarten auch», meint von Allmen. «Mit der Geschwindigkeit kommt sicherlich auch eine Portion Adrenalin dazu», ergänzt er. Beim Downhill gibt es, wie beim Skisport, verschiedene Disziplinen. «Es gibt die Einzelabfahrten, da geht es um die schnellste Zeit im Gesamten. Es wird aber auch gegeneinander gefahren wie beim Skicross. Da muss man schneller als seine Kontrahentinnen und Kontrahenten sein», erklärt er im Gespräch.
Keine weit verbreitete Sportart
Dass man oft sehr schnell unterwegs ist, bestätigt er. «Bei den Inlineskates erreichte eine Schweizer Athletin bei einem Wettkampf 115 km/h. Beim Skateboard ist das im ähnlichen Bereich», sagt von Allmen. Bei der Ausrüstung gibt es keine fixen Richtlinien, erklärt er. «Das ist unterschiedlich. Man braucht das Sportgerät plus einen Helm, eine gute Polsterung ist definitiv auch von Vorteil», so von Allmen.
In der Schweiz gibt es noch nicht so viele registrierte Fahrerinnen und Fahrer. «Es nehmen rund 50 und 60 Personen, die offiziell registriert sind, an den Events teil», schätzt er. Den Dachverband aller Rollsportarten Swiss Skate gibt es offiziell seit 2020, Swiss Downhill hat sich diesem im Jahr 2021 nach seiner Gründung angeschlossen. Natürlich gab es aber schon früher Personen, die den Sport ausgeführt haben, schliesst von Allmen.