Tragödie am Stanserhorn
Hier stürzte Heuer Werni in den Tod

Sein Leben waren die Berge. Und auch sein Tod. Werni und sein Mitarbeiter Andre starben am Stanserhorn.
Publiziert: 15.08.2015 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 02:39 Uhr
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Die beiden Männer rutschten trotz Nagelschuhen an dieser steilen Stelle ab und fielen in die Tiefe.
Foto: STEFANO SCHROETER
Von Céline Krapf und Cyrill Pinto

Seine Leidenschaft kostete ihn das Leben. Landwirt Werner N.* († 58) und der polnische Helfer Andre († 57) starben am Stanserhorn. Sie waren am Wildheuen – eine alte und gefährliche Tradition.

Das Unglück geschieht Ende Juli nahe Dallenwil NW: Der Bauer und sein Angestellter kehren abends nicht vom Heuen zurück. Die Bauersfrau startet eine Suchaktion. Kurz darauf findet ein Nachbar persönliche Gegenstände der zwei Vermissten. Voller Sorge alarmieren die Angehörigen den Notfalldienst. Die schlimmen Befürchtungen werden wahr: Ein Helikopter findet zwei Leichen. Sie liegen unterhalb eines grossen Felsens in einer Bergrinne.

«Die Stimmung im Ort ist auch Wochen nach dem Unglück gedrückt», sagt James Odermatt, ein ehemaliger Nachbar und Schulfreund von Werner K. Der Bauer hinterlässt eine grosse Familie, viele Freunde und einen Hof. «Sie werden sich mit der Arbeit gegenseitig aushelfen», sagt Odermatt. Die zwei Verunglückten mähten mit einer Sense und einem einfachen Motormäher in einer steilen Wiese im Gebiet Blatti, oberhalb von Wiesenberg.

Laut polizeilichen Ermittlungen rutschten die Männer den steilen Hang hinunter und stürzten über ein Felsband. Erst 200 Meter weiter unten schlugen sie auf – und erlitten tödliche Verletzungen.

Werner N. und Andre konnten nur mittels DNA-Analysen identifiziert werden. James Odermatt sagt: «Beide waren erfahrene Berggänger, doch der kleinste Fehler kann in diesem steilen Hang den Tod bedeuten.»

Das Duo kannte das Gelände gut. Knecht Andre arbeitete und wohnte seit rund acht Jahren beim Bauern auf dem Hof und galt als sehr umsichtig. «Ich vermute, einer der beiden rutschte ab und der andere versuchte, ihm zu helfen», sagt Odermatt. Und weiter: «Werni war mit Leib und Seele Bauer. Er liebte seine Arbeit und er liebte die Berge.»

Die Berge haben ihn nun das Leben gekostet.

* Name der Redaktion bekannt

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