Toys’R’Us-Todesdrama
Emrush I. passte seine Frau im Auto ab

Trotz Vorgeschichte mit Knast und Kontaktverbot will Emrush nichts von einer Scheidung wissen. Statt Verantwortung zu tragen schiesst er auf seine Frau und richtet sich selber.
Publiziert: 22.08.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 20:09 Uhr
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Emrush I. (28) feuerte auf seine Frau. Dann tötete er sich.
Foto: Facebook
Von Lea Gnos und Adrian Schulthess

Dienstagmittag, Dietlikon ZH. In der Tiefgarage der Toys’R’Us-Filiale sitzt Emrush I.* († 28) in seinem Auto. Er hat eine Pistole dabei. Lauert seiner Frau Vlora I.* (24) auf. Die Schweizerin will die Scheidung.

«Die Trennung stand im Raum», bestätigte Staatsanwalt Roland Geisseler gestern gegenüber BLICK. Und: «Der Mann wartete in der Tiefgarage auf seine Frau.» Vlora kommt zu ihrem Auto und gurtet das gemeinsame Töchterchen (3) im Kindersitzli an. Emrush I. steigt aus. Vlora setzt sich hinters Steuer. Sie diskutieren durch das offene Seitenfenster.

Plötzlich zieht Emrush I. die Pistole. Er drückt ab. «Er schoss von aussen auf seine Frau, die im Auto sass», sagt Geisseler. Dann geht Emrush I. ein paar Schritte zurück, hält sich die Pistole an den Kopf, zieht den Abzug. Er fällt auf die Knie, sackt zusammen. Er stirbt im Spital (BLICK berichtete).

Ein blutiges Ehedrama, das sich abgezeichnet hat: Bereits im April dieses Jahres zeigte Vlora I. ihren Mann wegen häuslicher Gewalt an. «Sie ist selbstbewusst, bildhübsch und zackig, hat viele Freunde, spricht perfekt Schweizerdeutsch», sagt eine Nachbarin. «Er konnte kaum Hochdeutsch. Die beiden hatten oft Streit, bevor die Polizei kam. Man hat sie oft weinen gehört.»

Emrush I. muss in Untersuchungshaft. Als er wieder freikommt, kassiert er ein Kontakt- und Rayonverbot. Das heisst: Er darf sich nicht mehr in der Nähe seiner Frau aufhalten. Das Verbot war auch beim Tatzeitpunkt noch in Kraft: Emrush hätte seiner Frau nicht abpassen dürfen. Genützt hat es nichts.

Nach dem ersten Knast­aufenthalt hat Emrush I. nichts gelernt. Kaum ist er wieder frei, droht er seiner Frau, sie zu töten. Sie zeigt ihn an, er sitzt vier weitere Wochen in Haft.

Vlora I. kann sich am Dienstag trotz der Verletzungen selber ins Erdgeschoss retten. «Sie liegt auf der Intensivstation, muss weiter operiert werden», sagt ihre Mutter. Immerhin: Sie ist nicht in Lebensgefahr. Die Mutter: «Sie hatte einen Schutzengel. Hoffentlich wird sie wieder ganz gesund.»

* Name der Redaktion bekannt

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