Touristiker setzen auf einen neuen Trend
Trailrunning ist das nächste grosse Ding

Rennen über Wanderwege war früher ein Nischensport. Inzwischen gilt Trailrunning unter Touristikern als das nächste grosse Ding.
Publiziert: 01.06.2019 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:07 Uhr
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Trailrunning ist eine Boomsportart und ist deshalb nun für Touristiker interessant geworden.
Foto: zvg
Cyrill Pinto

Mit kleinen Rucksäcken und Turnschuhen rennen sie über Wanderwege – bergauf sind Trailrunner häufig sogar schneller als Mountainbikes. Noch vor ein paar Jahren fristete ihr Sport ein Nischendasein, doch immer mehr Menschen begeistern sich dafür. Das zeigt die rasant steigende Zahl von Berglaufveranstaltungen mit stetig wachsenden Teilnehmerzahlen.

Touristiker hoffen nun, von diesem Boom zu profitieren. Im aktuellen Sommermagazin widmet Schweiz Tourismus dem Trailrunning ein ganzes Kapitel. Vor Ort, etwa im Bündnerland, beginnt man bereits mit dem Aufbau einer Infrastruktur. Für den gesamten Kanton hat Trailrunning «stark an Bedeutung gewonnen», bestätigt Martin Vincenz von Graubünden Ferien auf Anfrage von SonntagsBlick. Noch arbeite man an einer Gesamtstrategie. Einzelne Destinationen wie die Viamala, Davos oder das Engadin seien aber schon weiter. Dafür stehe der Kanton mit allen Regionen im Dialog.

Bemühungen zahlen sich aus

Dabei profitieren die Bündner von den Erfahrungen der Destination Viamala, die in Graubünden eine Pionierrolle in Sachen Trailrunning einnimmt. Erste Erfahrungen mit dem neuen Sport machte man mit der Durchführung der Bergrennen Transviamala und Transruinaulta um die Jahrtausendwende.

Inzwischen sind die beiden Anlässe mit über 1000 Teilnehmern die wichtigsten Sportveranstaltungen in der Region – und ein Standbein für den Tourismus.

Doch die Region will Trailrunner nicht nur für die Rennen anlocken. Daher definierte man mehrere Wanderwege speziell für den neuen Trendsport. Zudem erstellte man eine Karte, auf der alle Läufe in der Region verzeichnet sind. Wie der Trailrunning-Beauftragte der Region, Thomas Häusermann, sagt, zahlen sich diese Bemühungen jetzt erstmals deutlich aus: «Seit ein bis zwei Jahren steigt die Nachfrage für Trailrunning-Angebote steil an, in diesem Jahr ist das Interesse besonders hoch.»

Noch viel Ausbauzpotenzial

Die Jungfrau-Region baut Trailrunning zurzeit in Grindelwald BE aus, da man dort bereits Erfahrungen mit dem Eiger-Ultralauf hat. 
In Zukunft soll das Angebot auf 
die ganze Region erweitert werden, wie André Wellig von Jungfrau Region Tourismus sagt. «Damit wollen wir unser Geschäft im Frühling und Herbst stärken.» Auch im Wallis hat man bereits 
Erfahrungen mit der Trendsportart gesammelt, so Damian Constantin, Direktor bei Valais Promotion. Dutzende Bergrennen werden hier durchgeführt und die Teilnehmer kommen immer wieder gern ins Wallis zurück.

Constantin weist da­rauf hin, was aktuelle Umfragen der Walliser Tourismus-Dachorganisation zeigen: «Nur etwa 2,5 Prozent unserer Sommergäste sind Trailrunner.» Das heisst aber auch: Für die Touristiker gibt es noch viel Ausbaupotenzial.

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